Wonder Woman 14: Die vier Reiterinnen (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 15. Juni 2021 15:12
Wonder Woman 14
Die vier Reiterinnen
(Wonder Woman 754-758, Annual 4)
Text: Steve Orlando
Zeichnungen: Gleb Melnikov, Jesus Merino, Emanuela Lupaccino u.a.
Übersetzung: Ralph Kruhm
Panini, 2021, Paperback, 164 Seiten, 19,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
Schon in den letzten Sammelbänden zeichnete sich ab, dass Wonder Woman eine neue Gegnerin bekommen würde. Denn Paula von Gunther hat ihr persönliches Erbe als Nachfahrin der Walküren entdeckt und die vermeintlichen Verbrechen der Amazonen gegen ihre Schwestern. Deswegen will sie Rache.
Und die hat sie auch gründlich vorbereitet, indem sie sich der dubiosen Organisation Leviathan anschloss und zu Warmaster wurde. Mit den Kräften, die sie nun besaß, sammelte sie vier starke Kriegerinnen um sich.
Doch leider läuft alles nicht nach Plan, denn vor allem Donna Troy hat die Nase voll. Sie will sich nicht schon wieder als Werkzeug gegen die Amazonen verwenden lassen und verwickelt so die Mitstreiterinnen in einen Kampf.
Paula aber lässt sich nicht davon abhalten, gegen die Amazonen vorzurücken. Sie will Themiskyra vernichten, koste es was es wolle. Und natürlich auch Wonder Woman, die in diesem Moment nicht einmal auf der Erde weilt, da eine außerirdische Prinzessin ihre Hilfe braucht.
Schon immer war „Wonder Woman“ reich an Gegnerinnen und feministischen Themen, das merkt man auch an diesem Sammelband. Allein die Episode mit der außerirdischen Prinzessin zeigt, wie alte Traditionen fehlinterpretiert werden können und warum ein Wandel am besten ist, damit so etwas nicht noch einmal passiert.
Danach wird der Konflikt fortgesetzt, der schon eine ganze Weile schwelt, denn Paula spielt nun ihre Trümpfe aus und setzt der gerade erst zurückgekehrten Wonder Woman gehörig zu, damit diese sie zu den Amazonen bringt.
Diana ist natürlich ganz sie selbst und versucht es erst einmal mit Überredungskunst und Diplomatie, gekämpft wird erst später. Da die Gegenspielerin und ihre Gefährtinnen aber uneinsichtig sind, dominiert die Action und führt sogar am Ende ans Ziel.
Das mindert allerdings auch die ruhigen Momente, in denen ein wenig mehr Tiefgang möglich gewesen wäre. So bleiben die Figuren und ihre Motive blass, die großen Worte wirken etwas inhaltsleer. Aber das Ganze ist ganz nett zu lesen und fängt wieder einmal den Ton ein, den die Comics um die Amazonenprinzessin immer haben. Liebe ist der Schlüssel zum Frieden, genauso wie Wahrheit, Einsicht und Verständnis.
Das merkt man auch an der letzten Episode, die offensichtlich ein weiteres Kapitel im Wirken der Amazonen einleitet. Und natürlich sind auch noch ein paar andere Fragen offen. All das ist solide gezeichnet, die Kolorierung verstärkt natürlich auch die entsprechende Stimmung.
„Wonder Woman“ 14, „Die vier Reiterinnen“, setzt die Handlung aus den letzten Bänden fort und führt nun die einzelnen Fäden so zusammen, dass diese Handlung erst einmal abgeschlossen werden kann, um die Amazonenprinzessin zu neuen Ufern vorzustoßen zu lassen.