Marvel - Legenden von Asgard 1: Der Kopf des Mimir, Richard Lee Byers (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Montag, 14. Juni 2021 16:57
Marvel - Legenden von Asgard 1
Der Kopf des Mimir
Richard Lee Byers
(The Head of Mimir, 2020)
Übersetzung: Stephanie Pannen
Titelbild: Grand Griffin
Cross Cult, 2021, Taschenbuch, 334 Seiten, 15,00 EUR (auch als eBook erhältlich)
Rezension von Christel Scheja
Es scheint, als wolle das Marvel-Universum die deutsche Leserschaft nun auch in Romanform erobern. Dafür veröffentlicht Cross Cult gleich mehrere unterschiedliche Serien beziehungsweise Reihen, die vermutlich alle ihre Leserschaft finden werden. „Der Kopf des Mimir“ ist somit der Auftakt der „Legenden von Asgard“, die kleine Einblicke in die Vorgeschichte der Helden erlauben.
Der Allvater hat sich in den Odinsschlaf zurückgezogen. Eigentlich nichts Ungewöhnliches, aber nach dem Geschmack des jungen Kriegers Heimdall dauert dieser nun schon viel zu lange. Da man seine Bedenken nicht erstnimmt, wagen er und seine Schwester Sif einen gefährlichen Schritt - sie sehen selbst nach und entdecken Ungeheuerliches.
So müssen sie inmitten des Krieges mit den Frostriesen einen ganz anderen Weg gehen, um ihre Heimat zu retten - auch wenn sie sich damit gegen alle anderen Asen und Vanen stellen. Aber das Wohl aller ist die gefährliche Reise durch den Weltenbaum wert. Denn längst haben sich gefährliche Intrigen so sehr über Asgard ausgebreitet, dass eine Katastrophe unvermeidbar scheint.
Der Vorteil der Romane ist, dass nicht immer nur die Haupthelden im Mittelpunkt stehen müssen, sondern auch ihre Freunde und Weggefährten. Heimdall kennen selbst die Fans, die nur die Filme gesehen haben - und Etwas aus seiner Jugend zu erfahren ist sicherlich spannend.
Der Roman macht einen Einstieg auch leicht, setzt er doch kaum Wissen aus dem Comic-Universum voraus, das Wenige was man wissen sollte, wird dann auch noch innerhalb der Handlung erklärt. Der Autor orientiert sich mehr an der nordischen Mythologie und bringt sie in einen allgemein verständlichen Kontext.
Heraus kommt so eine spannende Abenteuer-Reise zweier junger Helden, die man sich lebhaft vorstellen kann. Sie haben viel von dem Charakter, den man aus den Comics und den Filmen kennt und entwickeln doch auch eigene lebendige Züge.
Die Handlung mag zwar für erfahrene Leser vorhersehbar sein, aber auch sie können einige nette Wendungen genießen und dabei ihren Spaß habe. Der Stil ist flott und griffig und bietet all das was man sich wünscht, selbst einen feinen Schuss Humor.
So ist „Der Kopf des Mimir“ durchaus auch für „normale“ Fantasy-Fans interessant, die eine abwechslungsreiche Heldenreise vor nordischem Hintergrund mögen. Das Abenteuer ist jedenfalls gut verständlich und leicht zu verdauen, so dass man ruhig einen Blick riskieren sollte, wenn man angenehme Lektüre für den Sommer sucht.