Das Land der Juwelen 11 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 10. Juni 2021 10:16
Haruko Ichikawa
Das Land der Juwelen 11
Übersetzung: Verena Maser
Cross Cult, 2021, Paperback, 196 Seiten, 10,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
Nach einer etwas längeren Pause, genau genommen einem ganzen Jahr, wird die Serie „Das Land der Juwelen“ nun endlich wieder fortgesetzt und macht dort weiter, wo der Künstler damals aufhörte: nach dem Krieg, den Juwelen und Mondbewohner miteinander geführt haben.
Zweihundert Jahre sind vergangen, seit Phos von den anderen Juwelen zerschmettert und in alle Winde zerstreut wurde, nachdem diese sich nicht der Wahrheit beugen wollten. Sie glauben damit sei die Gefahr gebannt und versuchen ihren Meister Brillant wieder her zu stellen.
Doch Phos ist noch nicht so vergangen wie sie dachten. Das Juwel klammert sich weiterhin an das letzte Bruchstück der Erinnerung, das ihm geblieben ist und will alles dafür tun, dass Brillant betet und so endlich das Mondvolk wieder mit den Juwelen und der Erde vereint.
Aber ist das wirklich der richtige Weg? Es gibt schon zu Beginn erste Andeutungen, das dass vielleicht genau die Maßnahme ist, die die Welt noch mehr zerstören könnte, als sie es jetzt schon ist. Das sorgt natürlich für die Spannung; auf der einen Seite versuchen Mondvolk und Juwelen getrennt herauszufinden, was nun eigentlich passieren könnte und den Status Quo zu wahren, auf der anderen Seite steht Phos, das Juwel, das körperlich so gut wie wiederhergestellt ist, aber nur noch wenige Erinnerungen hat.
Die Geschichte verfolgt konsequent den Weg weiter, den man schon im letzten Band eingeschlagen hat, denn erneut werden Wahrheiten auf den Kopf gestellt und dadurch jede Menge Fragen aufgeworfen.
Es scheint, dass das Mondvolk eher eine Einigung als die Juwelen will, weil es sich weniger an die Vergangenheit klammert. Der Frieden scheint auch nur eine Illusion zu sein, die Konflikte schwelen weiter unter der Oberfläche. Allerdings ist ein Einstieg nun gar nicht mehr möglich, da die Geschichte ohne Erklärungen daher kommt und auch das Beziehungsgefüge schon so dicht ist, dass man es kaum noch erklären kann.
„Das Land der Juwelen“ machte nicht nur in der Erscheinungsweise einen Zeitsprung, die Geschichte nimmt nun wieder Fahrt auf und zeigt, dass auch nach zweihundert Jahren, in denen nicht viel passierte, ein Konflikt wieder aufflammen und eskalieren kann, gerade wenn gewissen Figuren nicht von ihrer Besessenheit lassen können.