Blade of the Immortal - Perfect Edition 2 (Comic)

Hiroaki Samura
Blade of the Immortal - Perfect Edition 2
Übersetzung: Christine Steinle
Cross Cult, 2021, Paperback, 434 Seiten, 25,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

„Blade of the Immortal“ ist einer der Manga-Klassiker aus der Mitte der 90er Jahre. Angesiedelt in einer historischen Epoche Japans und voller Schwertkämpfer, erzählt der Künstler doch von den Menschen und ihrem unterschiedlichen Wesen. Cross Cult veröffentlicht die Saga nun noch einmal in einer Perfect Edition ohne die Retuschen, die Ehapa vorgenommen hat. Zwei ehemalige Bände werden hier in einem zusammengefasst.


Der herrenlose Ronin Manji hat sich der jungen Rin angenommen. Diese sinnt auf Rache für den Mord an ihrer Familie, speziell an ihrem Vater. Denn eine marodierende Schwertkampftruppe - die „Itto Ryo“ - scheint es sich zur Aufgabe gemacht zu haben, alle Dojos und ihre Besitzer zu vernichten, die nicht ihrem Weg folgen.

Nach ersten Konfrontationen ist klar, dass die Beiden keinen leichten Weg vor sich haben werden, denn Gegner sind zahlreich und stark, fanatisch und grausam. Dennoch ist Rin dazu bereit, alles was ihr bisheriges Leben ausmachte, hinter sich zu lassen und zu einer Vagabundin zu werden.


Eines hat die Serie immer ausgemacht: Neben dem historischen Setting gibt es auch noch jede Menge Fantasy. Das liegt nicht nur an dem Fluch, der auf Manji lastet und ihn nicht sterben lässt, so lange er nicht genug böse Menschen getötet hat, sondern auch an den kleinen aber feinen Geheimnissen, die die Mitglieder der „Itto Ryo“ mit sich tragen.

Denn der Gegner bleibt nicht gesichtslos. Viele von den Figuren, gerade die, die die erste Begegnung mit Manji und Rin überleben, bekommen nicht nur einen Namen, sondern auch eine Vorgeschichte.

In diesem zweiten Band steht aber noch einmal Rin mehr im Mittelpunkt, man erfährt ihre direkte Vorgeschichte und auch die inneren Dämonen, die sie zusätzlich zu ihren Rache-Gelüsten quälen. Denn immerhin ist sie eine Frau und die haben es nicht gerade leicht in dieser Zeit, gerade in einer Stellung wie der ihren.

Wie immer überzeugt die Geschichte durch die vielen Details, nicht nur im Inhalt, sondern auch beim Zeichenstil, bei dem es gar nicht stört, wenn alles in Bleistift ausgeführt zu sein scheint. Das Skizzenhafte macht die Figuren lebendiger und die Action dynamischer.

Auch hier zeigt sich schon, was die Serie insgesamt ausmachen wird: die Mischung aus Kämpfen, die sich manchmal sehr lange hinziehen, aber auch vielen ruhigen Momenten, in denen man mehr über die Charaktere selbst erfährt.

Gerade jetzt werden auch schon einige Weichen für die Zukunft gestellt, auch wenn Rin im Moment noch besonders schwach erscheint - auch das wird sich durch Manji bald ändern.

Zusätzlich zum Comic gibt es nun noch ein paar Farbseiten, die man vorher noch nicht gesehen hat und den Band dadurch ein wenig veredeln.

„Blade of the Immortal“ macht sich in der Perfect Edition sehr gut, denn die Zeichnungen und auch die Geschichte kommen so mehr zur Geltung, die wie keine andere die Atmosphäre von Italo-Western mit denen der Ronin-Abenteuer der Edo-Zeit zu verbinden weiß und gerade auch den Gegnern oft ein Gesicht gibt.