Astro City 2: Local Heroes (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 03. Oktober 2010 09:12
Kurt Busiek
Astro City 2
Local Heroes
Kurt Busiek's Astro City Vol. 3, # 21 und 22, Astro City: Local Heroes 1 – 5, Astro City: Supersonic, The World's Finest Comic Book Writers and Artists Tell Stories to Remember 2, # 9 – 11, 2002)
Aus dem Amerikanischen von Gerlinde Althoff
Titelillustration Alex Ross
Zeichnungen Brent Eric Anderson u. a.
Mit einem Vorwort von James Robinson
Panini, 2008, Paperback mit Klappenbroschur, 232 Seiten, 19,95 EUR, ISBN 4-197447-524957
Thomas Folgmann
Neun Geschichten aus „Astro City“ – oder besser: von Menschen, die dort leben.
Ein junges Mädchen muss aufs Land, weil die Eltern unterwegs sind. Und es lernt, dass es auch auf dem Land Superhelden gibt. Und als sie das Geheimnis dieses einen Helden entdeckt, scheinen selbst die langweiligen Ländler interessant zu werden.
Ein Portier, ein Feuerwehrmann, eine Autorin, ein Schauspieler, eine Mutter und nicht zuletzt ein Anwalt, die jeweils in Astro City leben, sind Protagonisten der anderen Kurzgeschichten. Jeder von ihnen hat seine eigene Art und Weise, damit umzugehen, dass es die Superhelden tatsächlich gibt und dass sie sich in das Leben der Normalsterblichen einmischen. Dass sie versuchen zu helfen, aber manchmal auch nur gerne näher an den Menschen sein möchten. Und dass es Menschen gibt, die gerne wie die Helden wären und denen fast jedes Mittel dafür Recht ist.
Ein alter und längst im Ruhestand befindlicher Superheld muss reaktiviert werden um eine große Gefahr für einen ansonsten ruhigen Vorort abzuwehren. Dass dabei nicht mehr alles und noch viel weniger so glatt abläuft wie in früheren Jahren ist abzusehen...
In allen Geschichten tauchen Superhelden und auch -schurken mindestens am Rande auf, und dem Leser wird vor Augen geführt, wie es sein kann, in einer Welt mit derartigen Wesen zu leben. Eigentlich logisch, dass es dann nichts wirklich Besonderes mehr ist, wenn sich am Himmel über den Menschen ein Kampf zwischen Gut und Böse abspielt. Und in gewisser Weise menschlich, dass natürlich jeder Einwohner einer Stadt ‚seine‘ Helden besonders erhöht. Letztlich ist es aber immer ein ganz normales Leben, in dem die Menschen ihre eigenen Erfahrungen und Fehler machen. Die Umstände mögen manchmal eher surreal anmuten, aber im Großen und Ganzen ist alles ‚wie im richtigen Leben‘.
So gut die Geschichten gezeichnet und erzählt sind, so sehr ist das ‚richtige Leben‘ auch ein Manko. Natürlich ist es interessant, auch mal einen Einblick in das Leben der ‚Normalos‘ in einem Comic-Universum zu bekommen. Allerdings fehlt es dann doch bei den meisten Geschichten ein wenig an Spannung. Sie ziehen den Leser, anders als bei dem anderen Sammelband zu „Astro City“, „Der gefallene Engel“, nicht in die Handlung. Man fiebert nicht mit den verschiedenen Protagonisten mit, ist bestenfalls erleichtert oder nickt verstehend, wenn wieder eine Episode zu Ende erzählt wurde.
Die Stories sind aber nicht wirklich langweilig, sondern schon eine Bereicherung jedes Comic-Universums. Für Comic-Freunde, die einen Blick sozusagen hinter die Kulissen werfen möchten, vor denen die gewaltigen Kämpfe zwischen Gut und Böse ablaufen, ist dieser Band definitiv eine Empfehlung. Für alle anderen gibt es mit dem Vorwort von James Robinson eine Art Charakterbeschreibung zum Macher der „Astro City“-Serie, zu Kurt Busiek.