Ruth M. Fuchs: Erkül Bwaroo fischt im Trüben (Buch)

Ruth M. Fuchs

Erkül Bwaroo fischt im Trüben
Titelbild: Chris Schlicht
2020, Taschenbuch, 300 Seiten, 9,95 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Weiter geht es mit dem siebten Band aus der Reihe „Erkül Bwaroo ermittelt“, der wieder einmal Märchen-Motive munter mit denen aus Romanen von Agatha Christie vermischt, wie auch an „Erkül Bwaroo fischt im Trüben“ zu merken ist, der diesmal eher überraschend in einen neuen Fall schlittert.


Eigentlich will der Elfendetektiv nur in Urlaub fahren und eine angenehme Zeit am Meer genießen, doch dann kommt alles anders. Das Treffen mit einem Fischer weckt seine Neugier und führt ihn in ein Schloss mit illustren Bewohnern, die nichts Besseres zu tun haben, als ihn gleich für ihre Zwecke einzuspannen. Sie wollen ein Mörderspiel veranstalten und Erkül Bwaroo soll in diesem natürlich die Ermittler-Rolle einnehmen. Der hat eigentlich keine Lust dazu - doch dann wird es mit einem Mal wirklich ernst, da tatsächlich überraschend eine Leiche auftaucht.

 

Grundlage für diese Geschichte ist das Märchen „Von dem Fischer und seiner Frau“. Ein verzauberter Fisch, der behauptet ein Prinz zu sein, erfüllt dem einfachen Mann immer wieder Wünsche. Doch nicht er, sondern seine nimmersatte Frau bittet um mehr und mehr - sie ist es auch, die in dem Schloss lebt und eine ganze Schar von angeblichen Adligen und Künstlern um sich versammelt hat.

Der Elfendetektiv durchschaut das Spiel sofort, kann aber erst einmal nichts unternehmen, weil die Betrüger zu fest im Sattel sitzen. Das ändert sich erst, als jemand stirbt und so die Fassade nach und nach bröckeln. Das auf Agatha Christie basierende „Mörderspiel“ ist dafür eigentlich nur der Aufhänger.

Wie immer wird das Geschehen liebenswert und augenzwinkernd in Szene gesetzt. Der Elfendetektiv ist zwar die meiste Zeit nur Beobachter, greift aber dann ein, wenn er es für wichtig hält, um letztendlich die Spreu vom Weizen zu trennen und den Mordfall wie immer ohne Anstrengung aufzuklären.

Das liest sich flüssig und ohne Längen, der Krimi-Plot bleibt verhalten und räumt dem gesellschaftlichen Sittengemälde vor märchenhafter Kulisse mehr Raum ein, was der Handlung sichtlich gut tut. Denn das Geschehen ist so spannend aufbereitet, dass man das Buch nur ungern aus der Hand legen mag.

„Erkül Bwaroo fischt im Trüben“ ist wie seine Vorgänger eine unterhaltsame Mischung aus Märchen, Fantasy und Krimi. Auch wenn diesmal der Mord etwas in den Hintergrund tritt, überzeugt die Geschichte doch durch ihre augenzwinkernde und lebendige Erzählweise.