Mercy 2: Die Jäger, die Blumen und das Blut (Comic)

Mirka Andolfo
Mercy 2
Die Jäger, die Blumen und das Blut
(Mercy - Secundo Volume: I Cacciatori, I Fiori E Il Sangue, 2020)
Übersetzung: Michael Bregel
Panini, 2020, Hardcover, 76 Seiten, 20,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Mirka Andolfo hat sich inzwischen nicht nur durch eine eigene Serie einen Namen gemacht, in Amerika kennt man sie auch als Zeichnerin von „Wonder Woman“ und „Ms. Marvel“. Dass starke Frauen mit einem Geheimnis ihr Ding sind, beweist sie auch mit ihrer neuen eigenen Serie „Mercy“, deren zweiter Band, „Die Jäger, die Blumen und das Blut“, nun erschienen ist.

 

In der Kleinstadt Woodsburgh hat sich mit der jungen Adligen Nolwenn Hellaine der Duft der großen Welt eingenistet. Gerade die Reichen und Würdenträger der Stadt lassen sich von ihr einlullen und ignorieren mehr oder weniger, dass in der Stadt seit einiger Zeit eine mörderische Kreatur wütet.

Nur ein Waisenmädchen, das von der Adligen aufgenommen wird, kennt das Geheimnis. Sie weiß, dass die Lady weit mehr ist, als sie vorgibt zu sein. Aber sie bleibt bald nicht die Einzige, denn ganz offensichtlich hat sie eine viel zu deutliche Spur hinterlassen, denn eine Gruppe gnadenloser Jäger kommt in die Stadt.


Die Künstlerin führt die Geschichte nahtlos weiter. Inzwischen gehört auch die kleine Waise zu den Vertrauten der Lady und teilt deren Geheimnis; ist das Verbindungsglied zwischen dem Leser und den anderen Figuren, die nur nach und nach ihre Geheimnisse preisgeben.

Es ist interessant zu sehen, dass erst Leute von außen kommen müssen, um auch die reiche Gesellschaft von Woodsburgh auf den Gedanken zu bringen, dass ihre neue Mitbewohnerin nicht ganz so harmlos ist, wie gedacht.

Die Geschichte wechselt auch diesmal zwischen den verschiedenen Gruppen hin und her, wodurch die Handlung etwas gemächlicher verläuft; auf der anderen Seite erhalten die wichtigen Personen dadurch aber auch Profil. Der Hintergrund erhält zudem weiteres Futter und man darf sich fragen, welche Rolle die Lady eigentlich in dem ganzen Spiel treiben wird, scheint sie zum einen nicht die Einzige ihrer Art zu sein und zum anderen einen ganz anderen Weg zu gehen als der Rest ihrer Genossen. So werden interessante Weichen gestellt, die dafür sorgen, dass man wissen will, wie es denn nun weitergehen wird.

Auch diesmal gibt es einen kleinen Teil mit Skizzen und Postern, die sich vor allem der illustren Lady widmen und dem düster-erotischen Ambiente der Geschichte rechtgeben.

„Mercy“ 2, „Die Jäger, die Blumen und das Blut “ wird von Mirka Andolfo auch weiterhin mit viel Herzblut in Szene gesetzt. Ihre Geschichte verbindet Horror und Dark Fantasy mit einem guten Schuss Erotik zu einer ansprechenden Mischung, die viele bekannte Elemente der phantastischen Genres neu interpretiert.