Talea Winter: Androidenliebe - Das Wrack der Silberstern (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 12. November 2020 21:24
Talea Winter
Androidenliebe - Das Wrack der Silberstern
eBook, 2,99 EUR
Rezension von Christel Scheja
Talea Winter wollte als Kind immer Tänzerin werden, hat dann aber Biologie studiert und lebt heute in Niedersachsen. Sie hat auch mit dem Schreiben angefangen und bewegt sich sehr gerne im erotischen Bereich. So wie auch in „Androidenliebe - Das Wrack der Silberstern“.
Tani und Rika sind Schrottsammlerinnen und transportieren auch gelegentlich andere Waren auf ihrem Raumschiff von Welt zu Welt. Eines Tages nehmen sie sich das Wrack des Luxusliners „Silberstern“ an. Tani kehrt nicht alleine zurück, sondern bringt jemanden mit: einen überraschend interessanten Wandeldroiden namens Lucius, den sie ungeniert in die Kunst der Liebe einführen.
Die Kürze ist wohl auch das große Problem der Geschichte, denn die Autorin konzentriert sich ganz und gar auf die erotischen Momente, alles andere wirkt nur wie Beiwerk. Und auch wenn sie sich bemüht, Bedrohungen einzubringen, so macht sie es doch nicht schwierig für die Heldinnen, diese wieder zu beseitigen um sich ihren lustvollen Spielchen zuzuwenden.
Auch das Setting und selbst die Figuren bleiben schemenhaft und blass. Die SF ist eher vernachlässigbar, die Hauptfiguren sind auf wenige Eigenschaften reduziert - gerade der Androide scheint mehr oder weniger ein feuchter Traum zu sein und alles zu können.
Letztendlich bleibt ein zwiespältiger Eindruck, denn einige Ideen, die den Droiden betreffen, sind recht nett, aber die Umsetzung verschenkt viele Möglichkeiten, um eine spannende Handlung in Szene zu setzen, in der es nicht nur um die reine Lustbefriedigung geht und auch die Leidenschaft knisternder wäre.
Wer allerdings allein nach erotischen Momenten sucht, bekommt einen kurzweiligen Snack präsentiert, der flüssig geschrieben ist und zumindest für die Mittagspause zu unterhalten weiß
Daher ist „Androidenliebe - Das Wrack der Silberstern“ sicherlich kein Buch, das den Genre-Fan anspricht, aber mit ein wenig mehr Ausarbeitung vielleicht Einiges aus den netten Ansätzen hätte herausholen können, die gelegentlich durchschimmern.