Star Wars: Poe Dameron - Freier Fall, Alex Segura (Buch)

Star Wars: Poe Dameron - Freier Fall
Alex Segura
(Star Wars: Poe Dameron – Free Fall, 2020)
Übersetzung: Andreas Kasprzak
Panini, 2020, Paperback, 332 Seiten, 15,00 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Alex Segura schreibt Romane und Comic-Storys, ist aber auch ein bekannter Podcaster. Er lebt mit seiner Familie in New York und zeichnet auch für den neuesten „Star Wars“-Roman verantwortlich, dessen Titel schon Einiges andeutet: „Star Wars: Poe Dameron - Freier Fall“. Darin wird eine Zeit der Hauptfigur beschrieben, die in „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ nur kurz angedeutet wurde.

 

Der junge Poe Dameron ist unzufrieden. Er versauert auf der Farm seines Vaters Kes auf Yavin IV; obwohl er sich zu Höherem berufen fühlt, scheint er doch nicht die Gene seiner legendären Mutter Shara Bey geerbt zu haben.

Schneller als erwartet wird dann aber doch sein Traum wahr, als er Gewürzschmugglern dabei hilft, den Behörden der Neuen Republik zu entkommen und dabei seine ersten großen Stunts als Pilot hinzulegen.

Ehe er sich versieht, steckt er aber mittendrin und kann nicht mehr in sein altes Leben zurück, wird trotz seiner Prinzipien ein Gauner wie die anderen Mitglieder der Crew, von denen er vor allem eine verehrt. Schon bald erwacht er aus einem Traum, denn das Leben als Teil des Kijimi -Gewürzschmugglerrings ist härter und grausamer als gedacht…


Auch ein Held des Widerstands war einmal jung und hat seine Fehler gemacht, die er bisher vor seinen Freunden verbergen konnte. Aber die paar Andeutungen von Poe im letzten Film der „Skywalker“-Saga erlauben es nun auch, diese Lücke mit Leben zu füllen und über die Zeit zu erzählen, in der er nicht so ganz auf der richtigen Seite des Gesetzes stand, aber dadurch auch einige wichtige Bekanntschaften machte, die er später ausnutzen konnte.

Der Roman ist wunderbar für Jugendliche erzählt, dreht es sich hier doch um einen sechzehnjährigen Helden, der von einer großen und spannenden Zukunft träumt, aber erst einmal von der älteren Generation daran gehindert wird. Erst als er sich spontan Schmugglern anschließt, bekommt er Abenteuer satt - merkt aber schon bald auch, dass dieses Leben auch seine Schattenseiten hat und dass bestimmte Dinge nichts für ihn sind.

Er hat seine moralischen Grenzen und die könnten ihm schon bald zum Verhängnis werden. Aber bis es so weit ist, lernt er wichtige Freunde kennen, von denen einige der Leser aus dem Film bekannt sind, und sammelt Erfahrungen, die ihm auch später als Pilot der Neuen Republik und des Widerstands hilfreich sein werden.

Die Geschichte ist routiniert und kurzweilig geschrieben, fügt sich sauber in das Universum ein und hat keine Längen. Allzu große Überraschungen sollte man aber auch nicht erwarten, muss Poe Dameron doch moralisch integer genug bleiben, um später auch ein strahlender Held sein zu dürfen.

Die Handlung bleibt überschaubar, auch die Gewalt ist in einem jugendfreien Rahmen gehalten - sogar an die Andeutung einer Romanze hat der Autor gedacht, so dass gerade jüngere Leser mehr als zufrieden sein werden.

„Poe Dameron - Freier Fall“ ist ein typischer „Star Wars“-Roman der neuen Zeit: Er greift nicht voraus, sondern füllt Lücken im Leben einer bekannten Figur, die routiniert und unterhaltsam in Szene gesetzt werden.