Diablo: Das Königreich der Schatten, Richard A. Knaak (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 11. November 2020 16:49
Diablo: Das Königreich der Schatten
Richard A. Knaak
(Diablo: The Kingdom of Shadows, 2002)
Übersetzung: Ralf Sander
Panini, 2020, Taschenbuch mit Klappenbroschur, 364 Seiten, 15,00 EUR (auch als eBook erhältlich)
Rezension von Christel Scheja
Richard A. Knaak gehört zu den Autoren, die sich durch Romane zu Rollenspielen wie „Dungeons & Dragons“ oder Games wie „Diablo“ einen Namen gemacht haben. Dieser Roman spielt in dem Kosmos von letzterem und erzählt eine actionreiche Geschichte aus der Welt, in der Licht und Dunkel in offenem Widerstreit miteinander liegen. „Das Königreich der Schatten“ ist einer der Schauplätze.
Die Stadt Ureh hat einen legendären Ruf. Einst war sie eine Bastion des Lichts und galt als Zugang zu den Himmlischen Sphären, so dass die Finsternis dort keine Chance hatte, bis übler Verrat begangen wurde und die einst so blühende Metropole vom Erdboden verschwand.
Es heißt aber auch, dass sie immer wieder für wenige Tage in die Welt der Sterblichen zurückkehrt und dann ihre Geheimnisse und Schätze offenbart, was natürlich viele Söldner und Glücksritter anlockt.
Auch Kentril Dumon gehört zu ihnen. Er steht in den Diensten des Vizjerei-Hexenmeisters Quov Tsin, der es vor allem auf die magischen Artefakte und Mysterien Urehs abgesehen hat. Und so muss er mit eigenen Augen mitansehen, wie der verwunschene Ort vor seinen Augen wieder ersteht und seinen unheilvollen Zauber entfaltet…
Der Plot ist klassisch; die Helden sind nicht die ersten, die in eine Ruinenstadt eindringen und dort auf die Schatten der Vergangenheit treffen. Aber Richard A. Knaak schafft es, das Ganze in eine routiniert geschriebene Handlung ohne Längen einzubetten. Immerhin legt er einen gut erkennbaren roten Faden aus und schweift niemals ab.
Dabei zieht er alle Register, bindet Spiel-Mechanismen mit ein und auch einen Charakter, den treue Leser bereits kennen. Gerade dieser - der Nekromant Zayl - wird später wie auch Kentril Dumon zum Zünglein an der Waage. Denn sie sind diejenigen, die alle versteckten Hinweise erkennen und die meisten richtig zu deuten wissen.
Die Handlung bedient sehr beliebte Klischees, denn selbst wenn die versunkene Stadt aus den Trümmern wiederersteht, so fängt doch dann das Abenteuer erst an, erweist sich doch vieles als trügerisch und lockt am Ende auch die Kraft aus der Dunkelheit hervor, die eigentlich alle Menschen fürchten - das absolut Böse, das dem Spiel seinen Namen gegeben hat.
Die Charaktere sind archetypisch, erhalten teilweise darüberhinaus aber noch so viel Profil, dass man an ihrem Schicksal teilhaben möchte. Und es gibt dadurch auch einige nette Überraschungen, die die Geschichte am Laufen halten.
Alles in allem ist „Das Königreich der Schatten“ ein unterhaltsamer und kurzweiliger Band der „Diablo“-Reihe, der hält was er verspricht: ein actionreiches und farbenprächtiges Abenteuer zu sein, das die Atmosphäre des Spiels treffend wiedergibt.