Tim Lebbon: Eden (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 04. November 2020 12:38
Tim Lebbon
Eden
(Eden, 2020)
Übersetzung: Stephanie Pannen
Cross Cult, 2020, Taschenbuch, 410 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-96658-313-8 (auch als eBook erhältlich)
Rezension von Christel Scheja
Tim Lebbon lebt mit seiner Familie in Südwales und stand schon mehrfach mit seinen Romanen auf den Bestseller-Listen der „New York Times“. Neben Romanen zu „Alien“ und „Firefly“ verfasst er auch eigene Werke, von denen eines für Netflix bereits verfilmt wurde. „Eden“ ist sein neuester Roman, ein Öko-Thriller besonderer Art.
Die Erde ist in nicht allzuferner Zukunft durch Plastik auf den Weltmeeren vermüllt, der Regenwald im Amazonas fast abgeholzt und zahllose Arten sterben aus, während die Ozeane ansteigen. Um wenigstens etwas zu retten, haben die Staaten der Erde dreizehn Zonen erschaffen, in denen sich die Natur wieder erholen kann - das hoffen sie zumindest. Was sie nicht ahnen ist, dass die Evolution offensichtlich ihre eigenen Pläne hat. Das bekommt die Gruppe unter Dylan zu spüren, der zusammen mit seiner Tochter Jenn in die älteste der Enklaven eindringt. Die Männer und Frauen, die in einer Mischung aus Abenteuerlust und Profitgier „Eden“ betreten, müssen schon bald feststellen, dass dort nicht alles mit rechten Dingen vor sich geht…
Neben der dystopischen Zukunftsvision hat Tim Lebbon vor allem eines im Sinn: eine actionreiche Geschichte zu erzählen, in der der Horror schon bald das Szenario beherrscht. Denn natürlich haben nicht alle Anwesenden edle Absichten und zum zweiten die Natur auch ein ordentliches Wort mitzureden.
Zunächst aber stellt der Autor das Szenario und die Figuren vor, damit man später auch genügend Anteil an deren Schicksal nimmt. Die Spannung steigt mit jedem unheimlichen Moment, es wird sogar blutig, als die Natur endlich ihr wahres Gesicht zeigt.
Die Grundidee selbst ist sicherlich seltener vorgekommen bisher, die Handlung voran treibenden Elemente sind aber sehr klassisch gehalten, denn es ist nicht die erste Tier- und Pflanzenwelt, die gegen die Menschen vorgeht.
Immerhin weiß der Autor die bekannten Versatzstücke angenehm zu variieren und in eine kurzweilige Handlung zu verpacken, in der auch der Horror nicht zu kurz kommen darf. Und natürlich spielen immer wieder auch persönliche Befindlichkeiten der Helden mit hinein, sofern sie für die Handlung wichtig werden.
Die ökologische Botschaft ist eher einfach und oberflächlich gehalten, so wie man es aus dem Genre meistens gewohnt ist und eher Mittel zum Zweck, als ernstzunehmende Kritik an den Entwicklungen.
Alles in allem präsentiert „Eden“ einen netten Öko-Thriller ohne besondere Botschaft aber mit genug Action und Horror, um die Leser bei der Stange zu halten und von Anfang bis Ende nett zu unterhalten, auch wenn letztendlich nicht viel hängen bleibt.