Karl der Wikinger 5: Die Festung des Todes (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Freitag, 16. Oktober 2020 12:05
Ted Cowan, Ced Drury
Karl der Wikinger 5
Die Festung des Todes
(Karl the Viking 5, 1963-1966)
Titelbild: Don Lawrence
Zeichnungen: Don Lawrence, Ruggero Giovannini
Übersetzung: Kerstin Fricke, Uwe Peter
Panini, 2019, Hardcover, 80 Seiten, 20,00 EUR, ISBN 978-3-7416-1251-0
Rezension von Karl E. Aulbach
Erschienen ist mittlerweile bereits Album 5 aus der Serie „Karl der Wikinger“, in welcher der Panini Verlag vor allem das Frühwerk des Star-Zeichners Don Lawrence präsentiert. Der Band trägt den Eigentitel „Die Festung des Todes“. Diese Erzählung in Schwarz-Weiß deckt, aufgespaltet in zwei Teile („Der gefallene Stern“ und „Die Festung des Todes“), auch den Hauptteil dieser Ausgabe ab. Dazwischen werden zwei weitere „Karl“-Abenteuer in Farbe präsentiert („Die Seeräuber“ und „Der Sumpf des Grauens“), die vermutlich in den 60er Jahren in den sogenannten Annuals publiziert wurden.
Mit Don Lawrence als Zeichner und Ted Cowan als Autor werden im Original allerdings nur der Hauptzeichner und Hauptautor der damaligen Serie genannt. Dazwischen waren aber auch immer andere Autoren und Zeichner für die Serie tätig, die heute teilweise gar nicht mehr nachvollzogen werden können. In den 60er Jahren wurde eben noch nicht viel Wert auf Urheberrechte gelegt. Dabei wäre das heutzutage für Fans mitunter ganz spannend.
Die Erläuterungen zu diesem Thema, die zwischen den einzelnen Geschichten in lobenswert kurzer und prägnanter Form gegeben werden, sind da recht interessant. Während die Information, dass eine der Geschichten wahrscheinlich von Ted Drury gezeichnet wurde, heutzutage nicht mehr so von großem Interesse sein dürfte, ist es doch gerade für den Fantasy-Leser hochinteressant, dass Zum Beispiel auch Fantasy-Mega-Star-Autor Michael Moorcock für „Karl“ geschrieben hat. Dasselbe soll auch für den bekannten SF-Autor Ken Bulmer gelten. Passen würde es zum Inhalt.
Die „Karl“-Comics zeichnen sich durch spannende Abenteuer-Geschichten aus, die auch vom zeichnerischen Stil her ein wenig an die Ritter-Abenteuer von Hansrudi Wäschers Sigurd erinnern. Dadurch, dass Teile möglicherweise im Original als Fortsetzungen erschienen sind, gibt es jede Menge Spannungshöhepunkte.
Freunde der Fantasy werden mit allerlei Ungeheuern überrascht und vor allem auch den mythischen Atem der nordischen Götter, der mitunter durch die Handlung weht, lieben. Dabei hat man bereits in den 60er Jahren schon auf alte Muster zurückgegriffen. So finden sich in der Geschichte als ein Unterpunkt auch eine Abwandlung des trojanischen Pferdes und wohl sogar eine Szene, die auf eine historische Schlacht auf dem Eis verweist.
Graphisch ist eben nicht alles aus der Feder von Don Lawrence. Entsprechend ist die zeichnerische Qualität ein wenig unterschiedlich. Der Schwarz-Weiß-Teil ist für moderne Augen eher ungewohnt, weist dafür aber auch einen besonderen Detailreichtum auf.
Wer gerne gute alte Abenteuer-Geschichten mag, wird sich an dem schön gestalteten, großformatigen Band sehr erfreuen können.
Übrigens, wer eventuell über ähnliche Comics mit dem Titelhelden Rolf verfügt, sollte beim Kauf vorsichtig sein - es könnte sich um „Karl“-Comics handeln, die in späterer Zeit mit dem neuen Namen nachgedruckt wurden.