Conan: Der Schlangenkrieg (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 23. September 2020 20:06
Conan: Der Schlangenkrieg
(True Believers Conan: Serpent War 0, Conan: Serpent War 1-4, 2020)
Autoren: Robert E. Howard, Gerry Conway, Roy Thomas, Jim Zub
Zeichnungen: Vanesa R. Del Rey, Scot Eaton, Ig Guara, Gil Kane u.a.
Übersetzung: Bernd Kronsbein
Panini, 2020, Paperback mit Klappenbroschur, 140 Seiten, 17,00 EUR, ISBN 978-3-7416-1923-6
Rezension von Christel Scheja
Die hyborischen und anderen Helden von Robert E. Howard scheinen eine Renaissance zu erleben, denn sie stehen erneut im Fokus verschiedener Mini-Serien, und wie hier in „Conan: Der Schlangenkrieg“ sogar als Team. Der Barbar selbst ist inzwischen sogar Teil des Marvel-Unversums und bewegt sich als einer der Savage Avengers durch die heutige Weltgeschichte. Aber in dieser Mini-Serie taucht auch eine Figur auf, die nicht zu Howard gehört.
Es ist ein Ruf aus Gegenwart und Zukunft zugleich. Ein urzeitlicher Jäger und ein schwerkranker Mann suchen nach Helden, um das zu Ende zu bringen, was bislang nicht gelungen ist. Und so trifft der Ruf auf Conan den Cimmerier, die Schwarze Agnes, Solomon Kane und Moon Knight. In zwei Teams werden sie zusammengeführt um im hyborischen Zeitalter und dem irdischen achtzehnten Jahrhundert die Spuren der Schlange zu finden, die immer noch die Welt verseucht. Dabei reisen letztere durch ganz Europa. Und in beiden Teams müssen Vorurteile und Misstrauen überwunden werden, denn nur gemeinsam kann es ihnen gelingen, das Böse zu besiegen.
Wirklich innovativ und neu ist die Geschichte natürlich nicht. Auch das Motiv, die Figuren zusammenzubringen ist eher oberflächlich. Was aber interessant an der ganzen Sache ist, ist die Zusammenstellung der beiden Teams. Moon Knight hat mehr oder weniger seinen Glauben verloren, während Solomon Kane sehr stark in dem seinen ist und ganz darauf vertraut. So ist es nicht einfach, die beiden zusammenzubringen.
Für die Schwarze Agnes verkörpert Conan dagegen Einiges von dem, was die Söldnerin nicht so wirklich an Männern mag. Aber sie merkt recht schnell, dass der Barbar viel schneller bereit ist, sie als Kriegerin zu akzeptieren als zivilisierte Männer.
Alles in allem ist der Weg der Helden natürlich mit vielen Kämpfen garniert, denn es gibt in allen Zeiten genügend Anhänger der Schlange, des Monsters. Dabei gibt es auch eine überraschende Wendung, bietet doch ein Gott seine Hilfe an, dem niemand so wirklich vertrauen mag.
Die Figuren sind mehr oder weniger auf ihre wichtigsten Eigenschaften reduziert und haben nur ein sehr flaches Profil, teilweise wirken sie auch austauschbar. Aber das wird vermutlich den Heroic-Fantasy-Fan nicht weiter stören, bekommt er doch genau die Action und die Sprüche, die er erwartet.
„Conan: Der Schlangenkrieg“ bietet ein solides Sword- & Sorcery-Abenteuer mit kernigen Helden und einer überschaubaren Geschichte. Action und markige Sprüche sorgen für Unterhaltung, nur sonderlich tiefe Einblicke in die Welt der anderen Howard-Helden neben Conan sollte man nicht erwarten.