Star Wars: Der Todeskreuzer, Joe Schreiber (Buch)

Star Wars
Der Todeskreuzer
Joe Schreiber
(Star Wars – Death Troopers, 2009)
Aus dem Amerikanischen von Andreas Kasprzak
Titelgestaltung von HildenDesign Indika und Dave Stevenson
Blanvalet, 2010, Paperback, 286 Seiten, 12,00 EUR, ISBN 978-3-442-37560-8

Irene Salzmann

Auf dem Weg zu seinem Bestimmungsort erleidet der Gefängnisraumer „Sühne“ einen Triebwerksschaden. Dass sich ein Sternenkreuzer des Imperiums in der Nähe aufhält, scheint ein Glücksfall zu sein, aber warum reagiert das Schiff nicht auf den Hilferuf? Einige Crewmitglieder begeben sich an Bord des Kreuzers, können aber niemanden von der Besatzung oder einen Hinweis, warum das Schiff aufgegeben wurde, entdecken. Die Männer kehren zurück mit einigen Ersatzteilen – und mit einem Virus.

Dieser verbreitet sich sofort in der „Sühne“. Die Infizierten sterben qualvoll. Nur ein halbes Dutzend Personen erweist sich als immun, doch das rettet sie nicht vor dem Grauen: Plötzlich stehen die Toten wieder auf und machen Jagd auf die letzten Lebenden. Han Solo, Chewbacca und die anderen stehen auf der Speisekarte der hungrigen Monster...

„Resident Evil“ und „Marvel Zombies“ lassen grüßen. Nun hat der kleine Zombie-Hype das „Star Wars“-Universum erreicht – warum auch nicht? Statt sich der großen und kleinen Konflikte mit dem Imperium und diversen Schurken zu stellen, müssen sich die Helden diesmal mit einer Armee Untoter herumschlagen. Das bringt etwas Abwechslung in die Handlung, und der Ausflug ins Horror-Genre dürfte seine Fans finden. Wer „Resident Evil“ kennt, dem bietet „Der Todeskreuzer“ nichts Neues, abgesehen davon, dass die Story in der fernen Zukunft, im Weltall und im „Star Wars“-Universum angesiedelt ist. Die Zusammenhänge, die nach und nach aufgedeckt werden, unterscheiden sich kaum von den Geheimnissen und Umtrieben der Umbrella Corporation, und genauso wie in den Splatter-Filmen und -Romanen gibt es viele namentliche Opfer, darunter auch Sympathieträger. Diese haben die größeren Handlungsanteile, während Han Solo und Chewbacca erst nach rund 120 Seiten ihren ersten Auftritt erleben und dann die Nebenrollen besetzt halten. Außer einigen typischen Sprüchen kommt nicht viel von den beiden. Tatsächlich hätte die Geschichte auch ohne sie funktioniert, und hätte man auf die Raumschiffe und Stormtroopers verzichtet, wäre ein „Resident Evil“-Roman herausgekommen...

Eine Zeittafel hilft, die Romane – die bei Blanvalet erschienen sind – chronologisch einzuordnen.

Joe Schreiber schreibt flüssig und unterhaltsam, insbesondere die beiden jugendlichen Gefangenen schildert er überzeugend. Wirft man einen Blick auf seine Autorenkarriere, so stellt man fest, dass Horror/Mystery sein bevorzugtes Genre ist. Mit „Der Todeskreuzer“ zeigt er, dass man auch SF und Serien wie „Star Wars“ mit Horror paaren kann. Das Experiment wurde wohl ganz gut aufgenommen, denn ein Prequel ist für Anfang 2011 angekündigt.