Oblivion Song 3 (Comic)

Robert Kirkman
Oblivion Song 3
(Oblivion Song 13-18, 2018/2019)
Titelbild und Zeichnungen: Lorenzo de Felici
Übersetzung: Frank Neubauer
Cross Cult, 2020, Hardcover, 144 Seiten, 22,00 EUR, ISBN 978-3-95981-373-0

Rezension von Christel Scheja

Robert Kirkman scheint zu den fleißige Autoren und Szenaristen zu gehören, denn neben „The Walking Dead“ hat er noch einige Reihen mehr am Laufen. Allen gemein ist aber das düstere Setting, sei es nun im im Bereich der Science Fiction oder des Horrors. Den Menschen wird es nicht leicht gemacht zu überleben, das merkt man auch in „Oblivion Song“.

 

Ein fehlgeschlagenes Experiment hat Teile von Philadelphia verschlungen und in eine andere Dimension verfrachtet, dafür aber auch Teile dieser anderen Welt auf der Erde zurückgelassen. Der führende Wissenschaftler Nathan Cole hat gegen den Willen der Regierung alles dafür getan, um das rückgängig zu machen oder wenigstens die Menschen zu retten, unter denen auch sein Bruder ist - aber er musste die Konsequenzen dafür tragen und wanderte ins Gefängnis.

Ein Jahr später hat sich die Welt verändert. Man hat im Bereich des „Oblivion“ Stoffe gefunden, die die Medizin voran brachten und versucht sie nun auch regelrecht auszubeuten. Nathan wird frei gelassen, denn man hofft auf sein Wissen, aber sein Plan bleibt unverändert. Er begibt sich wieder in die andere Welt, nur um festzustellen, dass dort eine neue Gefahr auf sie alle wartet: alienähnliche Kreaturen, die ihren Tod wollen und die man nur „Die Gesichtslosen“ nennt.


In den letzten Bänden wurden die beiden Welten und der Hintergrund, der sie erschaffen hat, vorgestellt. Man versteht jetzt auch die große Schuld besser, die Nathan Cole mit sich trägt. Aber nun, wo er die überlebenden Menschen auf der anderen Seite des Risses und auch seinen Bruder wieder gesehen hat, scheint er sich ein wenig mit sich selbst versöhnt zu haben und besser mit allem zurecht zu kommen.

Tatsächlich ruht er erst einmal eine Weile in sich und ist sogar bereit, sich aus allem heraus zu halten - bis zu dem Tag, in dem er von der neuen Gefahr für die Menschen auf der anderen Seite und damit auch seinen Bruder erfährt.

Dort wird bereits mit harten Bandagen gekämpft, nachdem die ersten Übergriffe der Gesichtslosen Leben gekostet haben. Aber auch hier ist die Lage nicht so klar, wie vermutet, denn ganz offensichtlich haben auch diese Wesen Geheimnisse, die sie nicht einmal so sehr von den Menschen unterscheiden wie gedacht. Und vielleicht holt auch die Vergangenheit Nathan nun endgültig ein.

Die Weichen werden jedenfalls gestellt, sowohl auf der Erde als auch auf der anderen Seite, und man darf gespannt sein, wie sehr sich die ohnehin schon angespannte Lage noch mehr verschärft. Die Menschen selbst haben nämlich nicht so viel aus dem Vorfall gelernt wie sie sollten und können auch nicht aus ihrer Haut - und das macht es nach wie vor wendungsreich und spannend.

„Oblivion Song“ setzt die abwechslungsreiche SF-Geschichte fort und bereichert sie um ein interessantes Element, das mehr als das Monster der Woche ist. Denn nun, wo Vieles enthüllt wurde, ist auch die Zeit gekommen, das Szenario interessant und spannend zu erweitern und damit neugierig auf das Kommende zu machen.