Andreas Arnold: Fionrirs Reise ins Tal der Drachen (Buch)

Andreas Arnold
Fionrirs Reise ins Tal der Drachen
Fionrir 3
Titelbild und Innenillustrationen: Norman Heiskel
Reimheim, 2019, Taschenbuch, 348 Seiten, 12,90 EUR, ISBN 978-3-945532-33-1

Rezension von Christel Scheja

In Jahresfrist folgt nun der dritte Band der Geschichten um Fionrir, einem jungen Drachen der die Welt durch seine Reisen kennenlernt. Der dritte Band, der bisher noch nicht als eBook vorliegt, bringt zumindest ein paar Handlungsstränge, die sich durch die Bücher zogen, zu einem interessanten Abschluss. Dafür geht „Fionrirs Reise ins Tal der Drachen“.


Es gärt im Land der Menschen und Drachen. Das Misstrauen zwischen beiden Seiten wächst als kleine aber böse Vorfälle dafür sorgen, dass es zu Kämpfen, An- und Übergriffen kommt. Vor allem die wilden Nordleute und einige der nimmermüden Kriegstreiber unter den Drachen wollen scheinbar, dass man nicht länger miteinander zusammen lebt. Damit wankt das Bündnis, das die beiden Völker vor Generationen unter der Führung eines weisen Drachenkönigs geschlossen haben.

Mit Sorge beobachten die, die immer noch an den Bund festhalten, weil er ihnen doch nur Gutes gebracht hat, die Entwicklungen, ahnen jedoch nicht, dass ausgerechnet alte Feinde die Drahtzieher des Geschehens sind - Drachenjäger und ein rachedurstiger Wanderkrämer, die allein als egoistischen Gründen den Krieg wollen.

Es ist ausgerechnet an Fionrir, Quirina und ihren Freunden, den Frieden zu bewahren, doch das wird ihnen nicht leicht gemacht. Vor allem als der junge Drache immer mehr Angst vor dem bekommt, was in seinem Inneren vor sich geht.


Es hat sich schon in den beiden ersten Bänden angedeutet, nun wird Andreas Arnold konkreter. Viele kleine Ereignisse auf den ersten Reisen des jungen Drachen waren die Vorbereitung für die Konflikte, denen er sich nun stellen muss. Denn es gibt immer noch genug Feinde, die den Drachen ans Leder wollen und die sich mit denen zusammen tun, die mit dem Frieden nicht mehr einverstanden sind.

In der Hinsicht könnte man jetzt natürlich mehr Action erwartet, aber der Autor bleibt seiner Linie treu. Die Gefahren, selbst die Kämpfe, sind kindgerecht aufgearbeitet, die Schurken werden auf entsprechend humane Weise bestraft.

Gleichzeitig dient die Geschichte aber auch dazu, dass Fionrir einen weiteren Schritt auf dem Weg zum richtigen Erwachsenwerden macht. Denn nicht nur seine Verantwortung gegenüber den anderen wird größer - muss er diesmal doch auch noch auf einen besonderen Schatz aufpassen - sondern auch die Ahnungen, dass er nicht nur eine Gabe hat wie alle anderen Drachen, sondern noch eine weitere. Und gerade diese steht aufgrund alter Geschichten unter einem ungünstigen Stern.

Aber natürlich gibt es für alles eine Lösung und auch sehr angenehme Überraschungen, die die Saga durchaus zu einem angemessenen und glaubwürdigen Ende führen könnten. Aber dennoch hinterlässt der Autor eine Welt, die man durchaus auch noch mit weiteren Geschichten um Fionrir oder seine Freunde und Gefährten weiter beleben könnte. Lohnen würde es sich, denn auch jetzt noch machen die Abenteuer des jungen Drachen jungen wie erfahrenen Lesern Spaß und Lust auf Mehr, denn alle Fragen werden natürlich nicht beantwortet.

Andreas Arnold hat in seiner Trilogie alles richtig gemacht. „Fionrirs Reise ins Tal der Drachen“ erzählt nicht nur den Handlungsbogen zu Ende, sondern bietet auch noch einmal einen sehr schönen und tiefen Einblick in seine märchenhafte Welt, die viele bekannte Elemente auf liebenswerte Weise interpretiert und so die Leser jeden Alters gekonnt in den Bann zu schlagen weiß.