Karneval 4 (Comic)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 17. März 2020 19:47
Touya Mikanagi
Karneval 4
Übersetzung: Monika Hammond
EMA, 2012, Taschenbuch, 194 Seiten, 7,00 EUR, ISBN 978-3-7704-7899-6
Rezension von Irene Salzmann
Bei Nachforschungen in Risoll werden die Circus-Agenten, denen sich Nai und Gareki angeschlossen haben, angegriffen. Yogi verwandelt sich in jemanden, der sehr viel wilder ist, eine andere Haarfarbe hat und seine Kameraden nicht mehr erkennt. Es dauert eine ganze Weile, bis er wieder er selbst ist - und glücklich, dass Gareki nichts passiert ist.
Gleichzeitig wird Tsukumo von den Gegenspielern entführt, kann sich jedoch befreien. Auf der Flucht stößt sie auf einen jungen Mann, den sie zu töten droht und der sie durch einen Trick betäubt. Statt sie jedoch den Häschern auszuliefern, lässt er sie an einen Ort schaffen, an dem sie von ihren Kameraden gefunden wird.
Tsukumos merkwürdiger Retter ist niemand anderes als der von Nai gesuchte Kuroka. Was hat er mit Kafka zu tun? Ist etwa auch Nai ein Geschöpf dieser Organisation?
Der vierte Band wartet mit einigen Überraschungen auf. Zwar wusste man bereits, dass Nai offenbar das Resultat eines Experiments ist, wenngleich er ganz anders auftritt als die Wesen, mit denen es die Protagonisten bisher zu tun bekamen. Auch wurde angedeutet, dass Kuroka sein Schöpfer sein könnte, eine Annahme, die hier weiter genährt wird, aber nicht den Tatsachen entsprechen muss. Warum er verschwunden ist und welche Beziehung er zu der Organisation Kafka unterhält, bleibt vage. Allein Elischka offenbart, dass sie in Kuroka verliebt ist, doch erwidert er ihre Gefühle?
Tsukumos Entführung nimmt eine unerwartete und glückliche Wende. Die ganze Entwicklung liefert aber auch den Anlass, dass Gareki und Nai auf ein anderes Circus-Schiff übersiedeln müssen, dessen Crew sie spüren lässt, dass sie Außenseiter sind, die durch Putzdienste ihre Anwesenheit verdienen müssen. Überdies wird ihnen drastisch vor Augen geführt, dass sie nicht in derselben Liga wie Circus und Kafka spielen, was vor allem Gareki demütigt.
Obschon der Band mit einigen Enthüllungen erfreut, tritt die Handlung durch Nebenschauplätze weiterhin auf der Stelle. Neue Charaktere werden eingeführt und mit ihnen zusätzliche Konflikte aufgebaut, die von dem Geheimnis, das Nai und Kuroka umgibt, ablenken. Man kann bloß hoffen, dass die Mangaka die zahlreicher werdenden Handlungsstränge fest im Griff hat, um sie an geeigneter Stelle zu verweben, denn für den Leser wird das Abenteuer undurchsichtiger. Die zarten, detailreichen und ansprechenden Zeichnungen vermögen keine verworrene Story auszugleichen.