Dorian Hunter 97: Alastors Erben, Catherine Parker & Simon Borner (Buch)

Dorian Hunter 97
Alastors Erben
Catherine Parker & Simon Borner
Titelbild: Mark Freier
Zaubermond, 2019, Taschenbuch, 210 Seiten, 14,95 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Das war ein Paukenschlag: Dorian Hunter, der Dämonenkiller, wurde vom Eidesstab ausgewählt und ist der neue Schiedsrichter der Schwarzen Familie!

Catherine Parker widmet sich weiter einem der vergangenen Lebens Hunters. Als Hugo Bassarak begleiten wir diesen im Jahr des Herrn 1803 zurück nach Paris. Hier stößt er in einer Irrenanstalt auf junge, hilflose Opfer dämonischer Umtriebe. Der ebenfalls in der Klinik befindliche Marquis de Sade ermöglicht ihm mit seinen Beziehungen, den Vorfällen auf den Grund zu gehen.

Ein Bekannter de Sades führt ihn in die feine Gesellschaft und deren nächtliche Unterhaltungen ein. Hier stößt Hugo auf Perversitäten und Unzüchtigkeiten, die ihn anekeln. Dann, nach Monaten unter den Aristokraten von Paris, ist er seinem Ziel nahe: Er wird zu einem Fest eingeladen, das die Schwarze Familie ausrichtet. Eine Hexe umgarnt ihn, verzaubert ihn und missbraucht den Mann vor den Augen der Dämonen. Dass aus ihrem Akt ein Kind geboren werden soll, das eine alte, mächtige und untergegangene Dämonensippe zurückkommen lassen soll, ahnt Bassarak nicht.

Währenddessen macht sich Dorian Hunter auf, Asmodis versteckte Lebensuhr zu suchen. Er weiß, dass er nur mit Hilfe eines oder einer Zamis das magische Versteck entdecken kann - hat doch Coco selbst dem Fürsten der Schwarzen Familie bei der Sicherung seiner Uhr geholfen.

In den Katakomben unterhalb Wiens kommt es zum Aufeinandertreffen der Mächtigsten der Mächtigen: Asmodi, Coco und Dorian, in dessen Körper der Dämon Alastor geschlüpft ist.


Die Idee, die Schwester-Serien um Coco Zamis und Dorian Hunter auseinanderzuziehen und ohne direkte Verbindung jeweils weiterlaufen zu lassen, erweist sich als Glücksgriff. Die Expokraten wie Autoren haben volle Freiheiten, ihre jeweiligen Plots ohne Rücksichtnahme auf die andere Serie zu planen und frei von der Leber weg zu fabulieren.

Vorliegend ist es insbesondere der Plot in Paris, der mich in seinen Bann zog. Irgendwie wirken die dämonischen Umtriebe, garniert mit historisch verbürgten Figuren, auf mich einfach überzeugender und faszinierender als die Handlung in der Moderne. Geschickt lässt man hier immer wieder Wissenswertes über die damalige Zeit mit einfließen, beleuchtet damalige Lebensumstände und das Zeitgeschehen.

Doch auch die Handlung im Hier und Jetzt weiß vorliegend zu überzeugen. Das Aufeinandertreffen der Schwergewichte Asmodi, Alastor und Coco hat schon etwas von Weltuntergang - auch wenn ich hier unserer liebsten Hexe für ihr unzeitgemäßes Eingreifen am liebsten einen Verweis erteilt hätte; lesen Sie selbst, das war zudem in sich nicht wirklich logisch.

Warten wir ab, wie es mit Dorian/Alastor weitergehen wird - Asmodi und Coco werden sicherlich auch nicht ruhen, bis der neue, mächtige Dämon bezwungen ist.