Detektiv Akechi spielt verrückt 4 (Comic)

Sakae Esuno
Detektiv Akechi spielt verrückt 4
(Tantei Akechi wa Kyouran su, Vol. 4, 2019)
Übersetzung: Benjamin Rusch
Panini, 2020, Taschenbuch, 180 Seiten, 8,99 EUR, ISBN 978-3-7416-1700-3

Rezension von Irene Salzmann

Detektiv Kogoro Akechi hat endlich seine geliebte Frau Fumiyo wiedergefunden, die vor einigen Jahren ermordet wurde und deren Tod ihn zu einem Selbstmordanschlag getrieben hat. Seither verfolgt er als Rachegeist ihren Mörder und tötet jeden Stranger. Vergeblich versucht Mayumi Hanasaki, die er einst aus den Händen von Entführern gerettet hatte und die deshalb seine Nachfolgerin werden will, ihn zu überzeugen, dass diese Fumiyo, die Mayumis Verderben plant, niemals die echte sein kann.

Erst als auch Grimoa Zwanzig Gesichter die Zweite, ein Stranger-Mädchen und designierte Nachfolgerin des ursprünglichen Anführers, erkennen muss, dass sie von jemandem, dem sie vertraute, hintergangen wurde und sie Mayumi nicht in Sicherheit hatte bringen können, lenkt Akechi, der sich des Körpers der Schülerin bedienen will, um zu Fumiyo zu eilen, ein und steht der Flucht der beiden nicht länger im Wege - in letzter Sekunde.

In Sicherheit sind die drei allerdings nicht, denn die falsche Fumiyo alias Stroller hat Mayumis jüngeren Freund Noro entführt und benutzt ihn als Köder für eine böse Falle.


Der letzte Band der vierteiligen Serie „Detektiv Akechi spielt verrückt“ liefert die restlichen Puzzle-Stücke, die nicht bloß erklären, warum der Geist des Mannes, den Mayumi als ihren Retter immer bewundert hat, so voller Hass ist und gegenüber den Stranger keinerlei Gnade kennt, sondern auch welche Zusammenhänge zwischen Geschehnissen bestehen, die bisher immer einzeln betrachtet wurden. Selbst der an Mayumi hängende Noro, der bloß eine unbeachtete Nebenrolle spielte, wird auf überraschende Weise in die Geschichte einbezogen.

Angesichts der ernsten, hochdramatischen Handlung verzichtet Sakae Esuno hier auf den Klamauk mit erotischer Komponente, der meist dann zum Tragen kam, wenn der Detektiv den Körper des einzigen Menschen übernahm, der ihn sehen, mit ihm sprechen und ihm als ausführendes Organ dienen kann, sehr zum Ärger von Mayumi, die das Ausschalten ihres freien Willens und die Anzüglichkeiten überhaupt nicht spaßig findet und mit der Zeit lernte, sich zu wehren.

Dadurch gewinnt die Story gegenüber den Anfangsbänden deutlich, denn wenn schlimme Dinge passieren, die schon in der nächsten Szene durch Witze und Wäsche vergessen gemacht beziehungsweise verharmlost werden, wirkt das einfach unpassend. Auch die Charaktere agieren reifer als zuvor, und es sind - keine Überraschung, sondern Manga-Standard - die Jugendlichen, die das Gesamtbild sehen und den Erwachsenen, der sich verrannt hat, zur Vernunft bringen, mit ein wenig wundersamer Hilfe.

Das Happy End klärt die letzten offenen Fragen und vertäut die losen Enden, versöhnt und erfreut, auch wenn es zuckersüß ausfällt und eher zu einem Shojo-Manga passen würde. Aber die Grenzen sind fließend, die Zeichnungen so angelegt, dass sie beiden (und allen sonstigen) Geschlechtern zusagen, und wen das Thema reizt, der begeht beim Kauf von nur vier Mystery-Krimi-Bänden keinen Fehler.