Star Trek The Next Generation 15: Herz und Verstand, Dayton Ward (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Montag, 23. Dezember 2019 09:57

Star Trek The Next Generation 15
Herz und Verstand
Dayton Ward
(Star Trek TNG: Hearts and Minds, 2017)
Übersetzung: Aimee de Bruyn Ouboter
Titelbild: Alan Dingman
Cross Cult, 2019, Taschenbuch, 406 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-86425-874-9 (auch als eBook erhältlich)
Rezension von Christel Scheja
Längst haben die „Star Trek“-Romane eine eigene Dynamik entwickelt, denn das Universum, das die vier großen alten Sagas von den „Classics“ bis hin zu „Voyager“ erzählen hat eine eigene fortlaufende Geschichte und die Romane sind enger miteinander vernetzt, als man denkt. Die Autoren bemühen sich zwar, die Geschichten auch für Neueinsteiger verständlich zu halten, sparen aber nicht mit Anspielungen. Das ist auch an „Herz und Verstand“ zu merken, dem neuesten Roman der „Star Trek:The Next Generation“-Serie.
Captain Jean-Luc Picard und seine Crew entdecken einen weit abgelegenen Planeten, der immer noch unter den Nachwirkungen eines nuklearen Krieges leidet, aber eine ähnlichen Weg wie die Erde zu gehen bereit ist. Er will etwas unternehmen, aber da erreicht ihn eine seltsame Botschaft aus dem Sternenflotten-Hauptquartier, mehr Warnung als Information. Und schon bald wird anhand der entdeckten Spuren deutlich, dass die Schicksale dieser Welt und der Erde enger miteinander verbunden sind als gedacht und man nur etwas in den Archiven graben müsste, um die dunklen Geheimnisse aufzudecken, die man schon vor Jahrhunderten geheim zu halten versuchte, und auch jetzt nicht gerne preisgeben möchte. Aber den Captain der „Enterprise“ stört das wenig, wenn es um das Wohl einer Zivilisation geht.
Fans, die schon länger dabei sind, dürften aufhorchen, denn Dayton Ward macht sich daran, eine Geschichte zu erzählen, die Jahrhunderte umspannt, Figuren aus diversen Fernseh-Serien aus der Vergangenheit einbringt und nicht zuletzt wieder mit einem der beliebtesten menschengemachten Antagonisten spielt. Immerhin hat die Sektion 31 auch irgendwann einmal ihren Anfang gehabt. Und dieser wird hier erstmals angedeutet.
Aus diesem Grund springt die Geschichte zwischen zwei Zeitebenen hin und her. Zum einen erfährt man, was Picard und seine Leute nach und nach herausfinden und wie sie damit umzugehen versuchen, während man ihnen allerlei Steine in den Weg legt, auf der anderen Seite, blendet der andere Teil in die Mitte des 21. Jahrhunderts um, in dem die Menschen mehr denn je am Rande der Vernichtung stehen und der Paranoia frönen, was zum idealen Nährboden für eine gewisse Gruppe von skrupellosen Leuten wird.
Die Geschichte ist routiniert geschrieben und bietet einen soliden Spannungsbogen, lebt aber in erster Linie von den ganzen Verstrickungen und den Anspielungen, die vor allem langjährige Fans schätzen werden. Auch endet der Roman überaus konsequent und dreht nicht noch alles zum klischeehaften Ergebnis hin.
„Herz und Verstand“ ist einer der interessanteren „Star Trek The Next Generation“-Romane, wenn man Verknüpfungen zwischen den Serien und Andeutungen aus der Vergangenheit zu schätzen weiß und auch an den düsteren Seiten der Sternenflotte und des menschlichen Denkens interessiert ist.