Castle 10: Crashing Heat - Drückende Hitze, Richard Castle (Buch)

Richard Castle
Crashing Heat - Drückende Hitze
Castle 10
(Crashing Heat, 2019)
Übersetzung: Susanne Picard
Titelbild: Shubani Sarkar
Cross Cult, 2019, Taschenbuch, 324 Seiten, 14,00 EUR, ISBN 978-3-86425-868-8 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Es hat eine Weile gedauert, aber nun ist der zehnte Band der „Castle“-Reihe erschienen, die der fiktive und aus der gleichnamigen Fernsehserie bekannte Richard Castle geschrieben hat. Die Saga mag dort abgeschlossen sein, die Geschichten aber scheinen immer noch nicht zu Ende erzählt worden zu sein, was auch nicht wundert - immerhin gab es noch kein Buch über das Eheleben zwischen Nikki Heat und James Rook. Das holt „Crashing Heat - Drückende Hitze“ jetzt nach.

 

Ja, sie liebt ihn mehr denn je - aber manchmal könnte Nikki ihrem preisgekrönten Ehemann, der den Pulitzerpreis zum zweiten Mal erhalten hat, doch auch in den Hintern treten. Denn er denkt nicht an sie, als er für ein paar Wochen oder gar Monate eine Gastprofessur an seinem alten College übernimmt. Wie soll sie eigentlich die Zeit ohne ihn überstehen, jetzt wo sie Captain ihres Reviers ist und eher delegieren und auswerten muss, als selbst an den Mordermittlungen beteiligt zu sein?

Aber sie hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht, denn ihr Ehemann hat ein Talent dafür, sich in Schwierigkeiten zu bringen - als eine ermordete Studentin in seinem Bett gefunden wird.

Sie kann nicht anders, als sich das selbst anzusehen und gerät schon bald in ein Wechselbad der Gefühle. Denn ein paar unerwartete Schwierigkeiten treten auf, die ihr Vertrauen erschüttern und gleichzeitig auch ihre Vergangenheit wachrufen…


Die Romanreihe erzählt im Prinzip Ereignisse aus der Fernsehserie weiter, so wie sie Richard Castle vermutlich auch in seinen Büchern verarbeiten würde. Das Erfolgsrezept scheint jedenfalls auch diesmal aufzugehen, denn Fans werden die Anspielungen natürlich alle wiedererkennen. Und auch wenn man nicht ganz so fit ist und die Serie schon lange nicht mehr verfolgt, wird der Einstieg leicht gemacht.

Wer auch immer wirklich als Autor dahintersteckt, setzt in erster Linie auf Unterhaltung. Die Handlung ist nicht sonderlich komplex gestrickt und lebt von Übertreibungen und Klischees, die sich auch bei den Nebenfiguren wiederfinden. In den Helden erkennt man unschwer die Hauptfiguren der Serie wieder, natürlich entsprechend der Phantasie des fiktiven Autors aufgepeppt - sie sind noch ein wenig perfekter und besser aufeinander abgestimmt als in der Serie. Und finden natürlich auch durch Probleme und Zweifel schnell wieder zusammen.

Dementsprechend geht auch kein Charakter sonderlich in die Tiefe, sie sind alle mehr oder weniger gelungen auf die Handlung abgestimmt und erfüllen ihren Zweck, um kurzweiligen und entspannenden Lesegenuss zu garantieren - egal ob man die Fernsehserie kennt oder nicht.

„Crashing Heat - Drückende Hitze“ schlägt in die Kerbe all der anderen Nikki- Heat-Romane von Richard Castle. Der wahre Autor schafft es aber immer noch, Fans und Neueinsteiger mit einer kurzweiligen und unterhaltsamen Handlung in den Bann zu schlagen, auch wenn am Ende nicht viel an Erkenntnis hängenbleibt. Aber seinen Zweck erfüllt der launige Thriller voll und ganz, gerade wenn man den ganzen „Castle“-Kosmos liebt, zu dem nun auch einmal diese Buchreihe gehört.