Das Lied von Eis und Feuer: Königsfehde 2 (Comic)

Das Lied von Eis und Feuer: Königsfehde 2
(A Clash of Kings - The Graphic Novel Vol. 2)
Autor: George R. R. Martin
Adaption: Landry Q. Walker
Zeichnungen: Mel Rubi
Übersetzung: Kerstin Fricke
Panini, 2019, Paperback mit Klappenbroschur, 192 Seiten, 20,00 EUR, ISBN 978-3-7416-1419-4

Rezension von Christel Scheja

Weiter geht es mit der Adaption der „Das Lied von Eis und Feuer“-Romane von George R. R. Martin, die als Vorlage für die erfolgreiche Fernsehserie „Game of Thrones“ diente. Da die Geschichte im Original viel umfangreicher ist, schreitet auch die Handlung der Comic-Serie viel langsamer voran, denn man ist mit diesem Band gerade erst in etwa der Hälfte des zweiten Romans.

 

Nach dem Tod von König Robert Baratheon mag zwar auf dem Papier sein Sohn den Thron bestiegen haben, wenngleich auch noch Cersei Lennister als Regentin die Regierungsgeschäfte führt, das hindert aber auch andere Thronprätendenten nicht daran, ihre Schwerter zu schärfen.

Auch die Familie Stark versucht einen Hauch Normalität zu bewahren, was aber nicht so einfach ist: ein Sohn verkrüppelt, eine Tochter verschwunden und die andere als Geisel am Königshof, der nun von den Lennisters gehalten wird.

Weichen stellen sich im Hintergrund, das merkt selbst Tyrion, der als „Hand“ ebenfalls im Thronrat seines Neffen sitzt. Auch Bran spürt, das sein Schicksal ein anderes sein könnte als das des hilflosen Krüppels, denn seine Visionen verstärken sich.

Und tief im Süden geht Danerys ihren Weg, die „Mutter der Drachen“ erreicht die erste größere Stadt.


Letztendlich passiert nicht viel Großes in dieser Graphic Novel, denn im Grunde werden hier nur Weichen in den verschiedenen Handlungsebenen gestellt, sei es nun bei der Stark-Familie, die in alle Winde verstreut worden ist und wo jeder einen ganz eigenen Kampf auszufechten hat, so wie Catelyn Stark, die den Weg für ihren Sohn als König des Nordens vorbereitet oder aber auch Bran, der zwar zu Hause beschützt wird, in dem aber nun seltsame Kräfte erwachen.

Auch diejenigen, die die Macht in Händen halten, wagen so Einiges, um ihre Position zu verbessern, was aber teilweise auch zu anderen Ergebnissen führt. Auch verstärken sich gewisse Gerüchte, die die Herrschaft der Lennisters auf tönernen Füßen stehen lassen.

Danerys, die „Mutter der Drachen“ tritt verhältnismäßig wenig in Erscheinung, vermutlich wird ihre Rolle erst zum Ende dieses Buches hin ein wenig größer.

Die Adaption bemüht sich, viele kleine Details zu erfassen und den Figuren den Raum zu geben, den diese auch im Buch haben. Da auch die Vorlage nicht gerade langweilig ist, bleibt die Geschichte spannend, weil sie immer wieder neue Wendungen und Aspekte bietet, die die Handlung in neue Richtungen lenkt.

Dennoch sollte man einiges an Vorwissen mitbringen, wirklich verstehen können nur Leser das Geschehen, die die anderen Graphic Novels kennen oder aber die Romane; und das Geschehen verlangt ebenfalls Aufmerksamkeit, so komplex wie sie ist. Denn die Graphic Novel lebt in erster Linie von den Intrigen, von den Wortwechseln und Details, genauso wie die Romane.

Künstlerisch ist die Umsetzung gelungen - sehr detailreich und liebevoll umgesetzt, auch wenn man natürlich nicht erwarten darf, dass die Figuren wie in der Serie aussehen. Auch die Farbgebung ist treffend gewählt.

Fazit: Der zweite Band von „Das Lied von Eis und Feuer: Königsfehde“ ist eine werkgetreue und sehr schön gestaltete Adaption der Romane, aber man muss selbst überlegen, ob man diese neben den Romanen noch lesen will, da sie keine eigenen Wege geht. Und als Quereinsteiger braucht man jede Menge Vorwissen, sonst kann man der Handlung nur bedingt folgen.