The Walking Dead Kompendium 4 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 21. November 2019 14:12
Robert Kirkman
The Walking Dead Kompendium 4
(The Walking Dead, Compendium Vol. 4)
Übersetzung: Mark Oliver Frisch
Titelbild: Charlie Adlard & Dave Stewart
Zeichnungen: Charlie Adlard
Cross Cult, 2019, Paperback, 1160 Seiten, 50,00 EUR, ISBN 978-3-86425-369-3
Rezension von Christel Scheja
Nach dem Abschluss der „The Walking Dead“-Serie im Comic war es nur noch eine Frage der Zeit, bis Cross Cult auch den letzten Sammelband veröffentlicht. Das vierte Kompendium beinhaltet die Bände 25-32 und wer bisher warten konnte, kann nun in einem besonders dicken Werk miterleben, wie Ricks Geschichte ihren Abschluss findet.
Noch immer halten die Überlebenden um Rick, Michonne und Co. an ihrer Zuflucht fest, aber sie wissen, dass sie diese auf Dauer nicht halten können. Sie müssen mehr werden oder sich einer anderen Gemeinschaft anschließen. Daher geben sie die Suche auch nicht auf.
Ein Trupp unter Michonne stößt schließlich auf einen kleinen Staat in dem ganzen Chaos, denn einer Regierungsvertreterin ist es gelungen, eine Gemeinschaft aufzubauen, in der die Menschen wie vor der Katastrophe leben können. Allerdings mit einem Schönheitsfehler: Jeder behält den Status bei, den er vor der Apokalypse hatte. Und die Regierungsform ist nur bedingt demokratisch.
Während sich Michonne aus guten Gründen dieser Gemeinschaft anpasst, bleiben Rick und viele der anderen skeptisch. Sie haben nicht erwartet, dass das Paradies ohne Makel ist - aber können sie sich auf Dauer dort einfügen? Und wäre es nicht an der Zeit, die eine oder andere Kleinigkeit zu ändern?
Es bleibt wie auch bei den früheren Kompendien festzuhalten, dass die Geschichte natürlich in erster Linie auf den Umgang der noch lebenden Menschen miteinander eingeht und die Zombies nur als drohende Gefahr im Hintergrund sieht. Längst geht es nicht mehr darum, sich von den Horden abzuschotten und zu überleben, sondern auch den Platz zu finden, der wirklich Frieden verheißt.
Da die Helden schon so viel gesehen haben, bleiben sie auch bei dieser neuen Gemeinschaft skeptisch, die mit ihrer Methode recht erfolgreich agiert und scheinbar auch eine große Überlebenschance hat.
Aber Rick schaut auch hinter die Kulissen und das was er da sieht, gefällt ihm gar nicht. So sind gerade die letzten Bände damit beschäftigt, die Ideen der beiden Gruppen zu vereinen und mal mehr, mal weniger friedlich einen Konsens zu finden.
Wie immer stehen die Menschen im Mittelpunkt - die ganz persönlichen Schicksale der ans Herz gewachsenen Helden. Facettenreich schildern die Künstler das Zusammenleben und lassen niemanden besser da stehen als andere, denn selbst der ach so heldenhafte Rick hat seine dunklen Seite.
Die Geschichte findet ein angemessenes Ende, viele der Lieblingsfiguren ein ansprechendes Schicksal und man merkt auch, dass die Künstler rechtzeitig die Reißleine gezogen haben, denn die Serie endet an einem Punkt, an dem sie noch spannend ist, sich aber schon die ersten Längen einschleichen - viel mehr Geschichten hätte man auch nicht erzählen können.
Alles in allem sind sich die Macher über die ganze Zeit sich selbst treu geblieben und haben die Handlung erzählerisch wie zeichnerisch auf hohem Niveau gehalten, so dass auch da keine Abstriche entstehen.
Das vierte „The Walking Dead“-Kompendium all denen zu empfehlen, die eine preisgünstige Variante der Hardcover Bände erwerben aber nicht auf die einfache Softcover-Ausgabe warten wollen. Denn der Preis ist für die Menge an Seiten und Einzelbänden mehr als akzeptabel.