Critical Role 1: Vox Machina Origins (Comic)

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Kategorie: Rezensionen

Veröffentlicht: Mittwoch, 16. Oktober 2019 19:01

Bei „Critical Role“ handelt es sich um eine US-amerikanische Webshow, die man sich unter anderem auch auf YouTube anschauen kann. Dort treffen sich jeden Donnerstag eine Gruppe von Schauspielern und Synchronsprechern, um das Pen- & Paper-Rollenspiel „Dungeons and Dragons“ zu spielen. Das begeistert mittlerweile so viele Leute, dass man sich entschlossen hat, einen Comic dazu herauszugeben. Bei „Vox Machina Origins“ handelt es sich um das Abenteuer, in dem die Helden erstmalig aufeinander treffen.

Die Bewohner der Hafenstadt Stilben sind verzweifelt, denn sie leiden unter einem grausamen Fluch. Mehr denn je erkranken die Alten und Schwachen und sterben nach elendem Siechtum lange vor ihrer Zeit. Zugleich werden viele Babys geboren, die zwar atmen, aber scheinbar keinen Willen zum Leben haben.

Zwei Halbelfen, die Zwillinge Ves‘ahila und Vex’ildan, nehmen sich der Sache an und versuchen mehr herauszufinden. Sie entdecken schon bald, dass mehr als nur eine Seuche dahintersteckt - es ist ein Fluch. Und den bestätigen andere Abenteurer, die zur gleichen Zeit einen versteckten Kult ausräuchern und dabei etwas an sich bringen, das nicht nur das Geheimnis enthüllt, sondern natürlich auch andere Begehrlichkeiten weckt.

Jeder, der schon einmal Pen- & Paper-Rollenspiele gemacht hat, wird wissen, dass am Anfang die Zusammenführung der Charaktere steht. Manche Spielrunden machen es sich einfach und gehen von der Zusammenstellung aus, andere wissen um die Dynamik die entsteht, wenn man sich erst einmal kennenlernt und dass das die Helden auf Dauer viel enger aneinander bindet.

Nach dieser Maxime handelt auch der Comic. Die Geschichte erlaubt es sich, durch mehrere Handlungsebenen zu springen und die späteren Helden der Gruppe zeitgleich Abenteuer erleben zu lassen, die trotz der unterschiedlichen Vorzeichen doch irgendwie zusammenhängen. Man lernt sich so nach und nach kennen, rasselt natürlich auch aneinander - wenn man nicht unbedingt auf der gleichen Seite steht -, aber am Ende erkennen die Figuren, dass sie die Unterstützung der anderen brauchen.

Die Handlung ist diesen Entwicklungen untergeordnet und dementsprechend einfach gehalten, gerade Spieler werden viele Muster schnell wiedererkennen und deuten können. Dennoch ist es ganz amüsant, die Figuren in Interaktion zu sehen, sie bekommen trotz ihrer archetypischen Rollen doch ein paar Ecken und Kanten, die sie unverwechselbar und sympathisch machen. Allein die Figuren im Hintergrund bleiben völlig blass und erfüllen nur ihre Aufgaben, mehr aber nicht.

Der Zeichenstil wirkt auf den ersten Blick naiv, passt aber wunderbar zur Stimmung des Abenteuers.

„Critical Role“ 1, „Vox Machina Origins“, gibt den Figuren der Webshow den verdienten Hintergrund, bietet aber auch dem passionierten Rollenspieler viele Aha-Momente und Gelegenheiten, sich zu amüsieren. Das Abenteuer ist klassisch und einfach gestrickt, wird aber mit einem ordentlichen Augenzwinkern und einer gewissen Spannung erzählt, so dass man sich niemals langweilen muss.

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