Mike Brooks: Dark Sky (Buch)

Mike Brooks
Dark Sky
(Dark Sky, 2015)
Übersetzung: Simon Weinert
Knaur, 2019, Paperback, 400 Seiten, 14,99 EUR, ISBN 978-3-426-55245-5 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Captain Drift und die Crew der „Keiko“ haben sich etwas Erholung und Vergnügen verdient. Auf einem der berühmtesten Kasino-Planeten der Galaxis lässt es sich mega-gut relaxen - bis Drift einmal mehr ein Angebot bekommt. Der Mann, der an der Spitze des Planeten steht, bietet ihm und seiner Crew seine Freundschaft und Hilfe an. Dafür müssen sie nur kurz zu einem Bergbau-Planeten mit einem Minenkomplex der Red-Star Föderation fliegen und dort vom Geheimagenten des Oligarchen eine vertrauliche Information abholen.

Eigentlich ein wirklich einfacher Auftrag, sollte man meinen. Wenn da nicht ein Planetensturm der Extraklasse, ein Bürgerkrieg und ein alter Rivale Drifts darauf warten würden, der „Keiko“-Crew einen Strich durch die Rechnung zu machen. Und plötzlich finden sich die Raumfahrer zwischen verfeindeten Seiten im Konflikt wider. Sie alle wollen nur dafür sorgen, heil wieder vom Planeten runterzukommen, doch vorher müssen sie die Revolution überstehen…


Wie schon im Auftakt des Zweiteilers besticht der Plot erneut durch jede Menge unerwarteter Wendungen, aberwitzigen Figuren und munteren Dialogen. Dabei will der Autor vor allem eines: seine Leser spannend unterhalten.

Und dies gelingt ihm auch im zweiten Teil der Abenteuer der Besatzung des Raumschiffs „Keiko“ bestens.

Auf den Spuren der „Firefly-TV-Serie geht es dieses Mal auf einen Bergbau-Planeten im Russisch dominierten Sektor der Galaxis. Erneut erfahren wir nicht wirklich viel über die politischen Machtverhältnisse in der von Menschen besiedelten Galaxis, was ich persönlich ein  wenig bedauere. Dafür rückt der Kabelkult, Menschen, die sich mit maschinellen Organen aufrüsten lassen, mehr ins Zentrum des Geschehens, nehmen doch zwei Crewmitglieder den Schutz der Organisation für sich in Anspruch.

Mit dem Kniff, die Crew auf verschiedenen Seiten des Konflikts stranden zu lassen; ermöglicht sich der Autor geschickt die jeweilige Motivation, die Handlungsabläufe quasi aus der Innensicht zu beleuchten.

Natürlich nutzt er gängige Verhaltensmuster, die er auch, ja vornehmlich aus alten Western-vorlagen entlehnt, weidlich. Die Antagonisten sind ein wenig zu stereotyp ausgefallen, ansonsten erreicht der Autor sein Ziel: Der Leser wird temporeich und packend unterhalten, die Zeit der Lektüre vergeht wie im Flug.