Batwoman 3: Der Untergang des Hauses Kanes (Comic)

Marguerite Bennett
Batwoman 3
Der Untergang des Hauses Kane
(Batwoman 13-18, 2018)
Übersetzung: Jörg Fassbender
Titelbild: Lee Bermejo
Zeichnungen: Fernando Blanco
Panini, 2019, Paperback mit Klappenbroschur, 140 Seiten, 16,99 EUR, ISBN 978-3-7416-1280-0

Rezension von Elmar Huber

Kate Kanes ehemalige Geliebte Safiyah hat ihre Schwester Beth, die sich für Alice (im Wunderland) hält, aus der psychiatrischen Klinik entführt, in der sie wieder genesen sollte. Um sie zu finden, muss Kate das ehemalige Haus ihrer Eltern in Brüssel aufsuchen. Dort erfährt Kate, dass Safiyah gar nicht die Drahtzieherin hinter den Ereignissen und die Entführerin ihrer Schwester ist. In Gotham findet sie Beth endlich, die nun komplett dem Wahnsinn verfallen ist. Mit Hilfe eines riesigen Schwarms Fledermäuse soll die ganze Stadt mit einem tödlichen Virus infiziert werden. Eine Gefahr, die Batwoman nur mit Hilfe ihres Mentors Batman abwenden kann (US-Hefte 13 bis 16).

William Tockman, der Clock-King, überschwemmt Gotham mit einer neuartigen Droge, die er durch seine Roboter-Dealer verteilen lässt. Detective Renee Montoya und Batwoman schleichen sich auf eine Party Tockmans ein, auf der sie ihm das Handwerk legen wollen (US-Hefte 17 und 18).


Mit dem vorliegenden Band 3 ist schon wieder das Ende dieser „Batwoman“-Serie erreicht, die vor allem durch ihre Plattheit und Unentschlossenheit im Gedächtnis bleibt. Statt erzählerisch irgendwie vom Fleck zu kommen, mäandert auch Band 3 so vor sich hin, wieder wird das bereits in den Vorgängerbänden langwierig erzählte Kapitel Corifanya und Safiyah aufgewärmt, und wieder schaffen es die Figuren nicht, dem Leser irgendwie nahe zu kommen. Die ewig gleichen Gedankenspiralen, in denen Kate Kane festhängt, tragen ein Übriges zur Langeweile bei. Womöglich müsste man auch „Detective Comics“ parallel gelesen haben, wo Batwoman mit von der Partie ist, damit sich ein runderes Bild ergibt.

Ausgerechnet zum Ende hin kommt etwas Schwung in die Story. Das alte Kapitel ist abgeschlossen, Kate hat neben Julia Pennyworth wieder Beth an ihrer Seite, und mit Renee Montoya betritt eine neue Figur die Serie, mit der sich eine romantische Beziehung anbahnt und die Kate Kane über ihre Vergangenheit hinweghelfen könnte. Auch die bizarren Uhrenroboter des Clock-King gefallen sehr gut. Leider wird das alles ziemlich verheizt, um die Serie, nachdem sie gerade neuen Anlauf geholt hat, mit einigen peinliche Kitschseiten abzuschließen.

Zeichner Fernando Blanco macht wieder einen guten Job und man muss immerhin zufrieden sein, dass nicht wie meist, wenn sich das Ende einer Serie anbahnt, die hinter den Erwartungen zurück bleibt, einige Auftragskünstler der zweiten Liga übernommen haben.

„Batwoman“ 3 ist das halbgare Ende einer kraftlosen Serie. Traurig kann über diesen Abschluss niemand sein.