X-Men Red 1 (Comic)

Tom Taylor
X-Men Red 1
X-Men Red 1-5 + X-Men Red Annual 1, 2018)
Titelbild & Zeichungen: Mahmud A. Asrar, Pascal Alixe u.a.
Übersetzung: Jürgen Petz
Panini, 2018, Paperback, 156 Seiten, 16,99 EUR, ISBN 978-3-7416-0901-5

Rezension von Elmar Huber

Vor den Vereinten Nationen setzt sich Jean Grey für die Rechte der Mutanten ein, die überall auf der Welt gefürchtet und gejagt werden. Mit der gut vorbereiteten öffentlichen Unterstützung von Atlantis und Wakanda ist ein erster Schritt dazu gemacht, doch nach der Veranstaltung kommt es zu einer Katastrophe: Die Botschafterin von Großbritannien, die im Sitzungssaal für Gegenwind sorgte, stirbt während eines Gesprächs mit Jean Grey vor laufenden Kameras, und es sieht aus, als habe sie den Tod der Botschafterin verursacht.

Eine Mutantin in Indien, die Maschinen beeinflussen kann, bietet sich als Hilfe in dieser prekären Situation an, denn die Ereignisse, der Tod der Botschafterin und der fanatische Hass auf Mutanten, sind künstlich herbeigeführt. In den Köpfen der Menschen befinden sich mikroskopisch kleine Nano-Sentinels, die die Feindseligkeit gegenüber den Mutanten schüren.


Nachdem Jean Grey den Phoenix wieder ins All geschickt hat, ist sie auf der Erde dabei, ein neues Team X-Men um sich zu sammeln. Dies, und dass auf der Gegenseite Charles Xaviers Zwillingsschwester Cassandra Nova schon gegen das sich im Aufbau befindliche Team mobil macht, ist auch schon die Essenz des Bandes.

Mit der Rekrutierung eines neuen X-Teams wirkt der Band wie ein Prolog, und es ist fast schon unglücklich zu nennen, dass Tom Taylor in dieser Phase auch schon voll in die Handlung einsteigt. So kann der Autor keinem von beiden wirklich gerecht werden. Gerne hätte er sich mehr Zeit für die einzelnen Charaktere lassen dürfen, während Cassandra Novas Plan subtil im Hintergrund aufgebaut wird.

Stattdessen passiert alles im Schleudergang, und es bleibt kaum Zeit, Sympathien für das frische X-Team zu entwickeln, geschweige denn eine emotionale Bindung zu den ‚Neuen‘ herzustellen. Dabei gefällt die Zusammensetzung sehr gut (siehe Coverbild) und mit der indischen Mutantin Trinary ist ein sympathischer Neuzugang an der X-Front an Bord.

Zusätzlich zu den ersten fünf Heften ist noch das erste Annual entgalten, das als Bremse zwischen Teil 4 und 5 platziert wurde. Als Opener wäre das besser angeordnet. Auch wegen des deutlich abweichenden Zeichenstils von Pascal Alixe, dessen Bilder sehr realistisch und filigran wirken. Aber auch Hauptzeichner Mahmud Asrar erlaubt sich keine Schwächen. Alles sitzt und ist sehr schön dynamisch gestaltet.

Enthalten sind noch die Original-Cover der regulären Einzelausgaben von Zeichner Travis Charest, die je einen Charakter des neuen Teams zeigen.

Eine wilde Eröffnung, in der kaum Zeit bleibt, mit den Figuren warm zu werden.