DC Comics Graphic Novel Collection 7: Wonder Woman - Die dunkle Seite des Paradieses (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 10. Februar 2019 18:57
Gail Simone, Robert Kanigher
DC Comics Graphic Novel Collection 7
Wonder Woman - Die dunkle Seite des Paradieses
(Wonder Woman Vol. 3, 14-17 (2008) + Wonder Woman Vol. 1, 98 (1958) + Wonder Woman Vol. 1, 105 (1959))
Titelbild: Terry Dodson
Zeichnungen: Terry Dodson, Ron Randall, Ross Andru
Eaglemoss, 20,15 Hardcover, 146 Seiten, 12,99 EUR
Rezension von Elmar Huber
Captain Nazi und die nazifizierte Society halten es für eine gute Idee, ausgerechnet auf der Paradiesinsel Themiscyra ein neues Reich zu erschaffen. Nun müssen Königin Hippolyta und ihre Amazonen nicht nur gegen diese neuen Gegner bestehen, auch Hippolytas Leibgarde wird aus ihren Kerkern befreit und sinnt auf Rache an der Königin.
Einst hatte die Herrscherin der Paradiesinsel vier Amazonen mit besonderen Fähigkeiten zu ihrer persönlichen Leibgarde ernannt. Alle waren ihr bis in den Tod treu ergeben. Bis die Königin beschloss, ihrem Wunsch nach einer Tochter nachzugeben. Ein Ereignis, das Alkyone, die Anführerin der Leibgarde, derart verstörte, dass sie darin den drohenden Untergang Themiscyras sah und sich gegen ihre Königin stellte.
Zunächst beginnt diese Storyline recht holprig über gleich zwei Umwege, so dass schon eine Heftnummer ins Land geht, bevor die Story einigermaßen rollt. Das mag dem Umstand geschuldet sein, dass der Vierteiler eigentlich Teil der damals laufenden Serie ist, und man natürlich die Ereignisse aus dem vorangegangen Heft aufgreifen muss.
Auch das Vehikel, das Gail Simone wählt, um die eigentlich sehr dramatische Geschichte um Dianas Geburt und die damit verbundenen Ereignisse auf der Paradiesinsel zu erzählen, ist reichlich unglücklich. Denn der Einfall der Nazi-Armee auf Themyscira ist derart banal und einfallslos, dass auch die damit verknüpfte Story um Hippolytas Leibgarde zu Unrecht banalisiert wird. Irgendwie versteht man zwar, was Gail Simone hier erzählen möchte, doch will die Story in dieser Art nicht richtig zünden. Am sympathischsten ist noch Grodds Gorilla-Armee, die nun auf Dianas Seite kämpft.
Terry Dodsons Darstellung der Amazone reiht sich sehr ins Erscheinungsbild anderer DC-Kolleginnen ein, wie beispielsweise Guillem Marchs „Catwoman“, „Batgirl“ und natürlich die ebenfalls von Dodson gezeichnete „Harley Quinn“.
Ergänzt wird die Sammlerausgabe von zwei Geschichten aus den Anfängen Wonder Womans.
In „Wonder Woman“ 105 erzählt Autor Robert Kanigher, wie Aphrodite, Athene, Merkur und Herkules die neu geborene Diana bewundern und ihr je einen Teil ihrer Fähigkeiten verleihen, so dass es ihr in Jugendjahren als Wonder Girl nahezu im Alleingang gelingt, ein Schiff zu bauen und die Amazonen damit durch mannigfaltige Gefahren zu steuern, bis sie Themiscyra erreichen.
Auch „Wonder Woman“ 98, wo Wonder Woman in die Welt der Menschen ‚entlassen‘ wird und zunächst eine Penny-Münze zu einer Million Dollar machen muss, preist Dianas Überlegenheit, ihren Einfallsreichtum und ihr Mitgefühl. Außerdem lernt sie hier den Piloten Steve Trevor kennen, fortan ein fester Bestandteil des DC-Universums.
Aus heutiger Sicht natürlich unfassbar naiv und gestelzt, doch in solch kleiner Dosis eine sehr schöne Ergänzung.
Als Teil der „DC Comics Graphic Novel Collection“ von Eaglemoss kommt der Band natürlich als hochwertiges Hardcover zum kleinen Preis von 12,99 EUR daher. Da macht man grundsätzlich nichts verkehrt.
Die Titelstory stolpert ziemlich über die eigenen Füße. Für Erscheinungsbild und Ausstattung der Sammlerausgabe insgesamt kann man ein ‚gelungen‘ vergeben.