Star Trek The Next Generation 4: Heldentod, Peter David (Buch)

Star Trek The Next Generation 4
Peter David
Heldentod
(Star Trek – The Next Generation : Before Dishonor, 2008)
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Bernd Perplies
Cross Cult, 2010, Taschenbuch, 358 Seiten, 12,80 EUR, ISBN 978-3-941248-64-9

Christel Scheja

Der dritte Band der „Star Trek The Next Generation“-Buchreihe hat es bereits angekündigt und die Helden auf eine erste Probe gestellt: Die Borg sind wieder zurück! Die alten Recken wissen, dass ein Kampf und große Verluste unvermeidbar sind.

Vize-Admiral Kathryn Janeway ist auf den Weg zur „Enterprise E“, die auf den ersten Borg-Kubus nach zwanzig Jahren gestoßen ist. Dabei gilt Jean-Luc Picard als unberechenbar, wenn es um die Borg geht, schließlich war er einmal von diesen assimiliert wurden. Die ehemalige Captain der „Voyager“ ist nur froh, dass auch Seven of Nine vor Ort ist, die noch länger und intensiver unter den Borg gelebt hat, aber zu einer guten Freundin geworden ist. Sie will genau wissen, was eigentlich passiert ist, und wie es Picard gelang, den Kubus lahm zu legen. Doch Janeway wird niemals ihren Bestimmungsort erreichen, denn das Forschungsschiff, auf dem sie reist, wird von einem Borg-Schiff aufgebracht und alle Besatzungsmitglieder assimiliert oder getötet. Janeway erleidet ein besonderes Schicksal. Der eigentlich von der „Enterprise“ stillgelegte Kubus ist wieder zum Leben erwacht und stößt unerbittlich auf das Herz der Förderation zu, dabei alles verschlingend, was auf seinem Weg liegt. Schließlich fordert man die Herausgabe von Seven of Nine und Captain Picard. Doch ausgerechnet der Chef über die „Enterprise“ ist nicht dazu bereit, sich so einfach als Opferlamm und Sündenbock hinzugeben. Er hat noch einen letzten verzweifelten Plan, die Borg aufzuhalten und legt sich deshalb selbst mit den neuen Offizieren seiner Mannschaft an, während die altgedienten weiter zu ihm stehen.

„Heldentod“ ist um einiges actionreicher als sein Vorgänger „Quintessenz“, bleibt aber dem neuen Stil der Geschichten recht treu und konzentriert sich nicht nur auf die Handlung, sondern auch die Innenwelt der Figuren, so dass man auch ein wenig mehr über Janeway, Picard, Seven of Nine und einige der Nebenfiguren erfährt, und so versteht, warum sie so handeln. Auch haben sich die Borg etwas weiterentwickelt – sie sind nicht mehr ganz so vorhersehbar und eindimensional, wie man sie aus den Serienfolgen kennt – und haben sich nach den dort mit den Menschen gemachten unangenehmen Erfahrungen weiter entwickelt, sich auf deren unlogisches Verhalten eingestellt. Sehr viele Andeutungen und Hinweise auf frühere Geschehnisse sind eingearbeitet, die man glücklicherweise aber nicht alle kennen muss, da viele davon auch direkt im Text erklärt werden. Ansonsten vermischt der Autor Bekanntes mit eigenen Ideen, variiert gekonnt vertraute Verhaltensmuster und bietet somit auch dem „Star Trek“-Fan Überraschungen. Neu-Einsteiger werden allerdings eher überfordert sein. Verfasst ist dies in einem lockeren und unterhaltsamen Stil, der leicht zu lesen ist und auch keine hohen Anforderungen an das Verständnis stellt.

Alles in allem ist „Heldentod“ ein sehr dramatischer „Star Trek“-Roman, der sehr viel von der düsteren Seite der Serien einfängt. Gerade wenn man die Borg für den faszinierendsten Gegner der Menschheit hält, wird man sehr zufriedengestellt, da sie neue Facetten zeigen und so nicht nur einfach ein Abklatsch dessen sind, was man schon kennt.