6th Bullet (Comic)

Yusuke Osawa
6th Bullet
Übersetzung von Janine Wetherell
Cross Cult, 2018, Paperback mit Klappenbroschur, 400 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-96433-088-8

Rezension von Christel Scheja

„6th Bullet“ ist eine zweiteilige Manga-Serie, in der sich Action und Humor die Hand geben, denn die wüsten Kämpfe sind nicht unbedingt ernst zu nehmen, ebenso wie die frechen und manchmal arg frivolen Auftritte der aufreizend bekleideten Heldinnen. Im Mittelpunkt steht aber der junge Futo.


Und der hat es sich auf die Fahnen geschrieben, das Mobbing in seiner Schule zu bekämpfen, weil er es selbst mitmacht. Nach außen hin ein eher ruhiger Junge, der zwar in den Boxclub geht,aber da nicht sonderlich erfolgreich ist, brodelt in seinem Inneren ein Vulkan und lässt ihn schließlich explodieren. Seine Tat hat Folgen, denn er fällt einem hübschen Mädchen ins Auge, die ihn dann auch noch bei der Rettung einer Schulkameradin unterstützt und scheinbar ganz versessen darauf ist, ihn anzuwerben.

Doch noch zögert Futo, will er sich doch nicht in eine Sache hineinziehen lassen, von der er kaum etwas versteht. Aber das Mädchen und ihre Freundinnen lassen nicht locker und bringen ihn schließlich dazu sich ihren Job genauer anzusehen. Denn sie alle sind Teil von AMMOnymous, einer geheimen Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, perfide außerirdische Lebensformen zu bekämpfen, die sich viel zu leicht in Menschen einnisten können…


Schräg, hektisch und mit viel Action kommt die Serie „6th Bullet“, daher, die das ernste Thema Mobbing mehr oder weniger nur dafür benutzt, um den integren Charakter des jungen Helden herauszuarbeiten. Denn den Mädchen gefällt, dass er Beschützerinstinkt und Gerechtigkeitsempfinden hat, sich aber auch nicht zu schade ist, ab und zu einmal Selbstjustiz zu üben, um einen Mobber auszuschalten.

Das genügt ihnen, um zu wissen, dass er für ihren Job der Richtige ist. Und natürlich braucht es eine Weile, ihn davon zu überzeugen, da Futo sich ein wenig ziert, damit die Handlung nicht nur einen Band umfassen muss.

Die Handlung ist eher oberflächlich und dünn, schafft es aber die Action und die vielen Gags wunderbar zu transportieren. Mit einem Augenzwinkern erzählt der Autor die kleinen Abenteuer, in denen der junge Held seinen Schwarm umkreisen darf, auch wenn er sich am Ende für etwas ganz anderes entscheidet.

Die Heldinnen erweisen sich als klassische Sexbomben, alle sind gut gebaut, tragen auch im Kampf nicht gerade viel und wissen mit dicken Wummen umzugehen – so, wie man sie aus diversen anderen Serien und Publikationen kennt. Die sauberen Zeichnungen sind auch entsprechend ausgearbeitet.

Immerhin bekommen die Figuren dann doch noch genug Profil und ein paar liebenswerte Macken, so dass man gerne ihren Werdegang verfolgt und Spaß an ihren Erlebnissen haben kann. Der Humor ist seicht, die Gags zünden aber fast alle, so dass einem unbeschwertes Vergnügen nichts im Wege steht, zumal auch immer wieder gängige Klischees des Genres auf die Schippe genommen werden.

„6th Bullet“ ist eine Action-Serie, die sich selbst nicht so ganz ernst nimmt und deshalb kurzweiliges Lesevergnügen garantiert, bei dem es auch ein paar sehenswerte weibliche Schauwerte gibt und genügend Gags, die nicht in Albernheit abdriften sondern die Handlung angenehm voran bringen.