Gantz - Perfect Edition 2 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 13. Dezember 2018 16:03
Hiroya Oku
Gantz - Perfect Edition 2
Übersetzung: Josef Shanel
Cross Cult, 2018, Paperback mit Klappenbroschur, 600 Seiten, 20,00 EUR, ISBN 978-3-964330-04-8
Rezension von Christel Scheja
„Gantz“ wird nun endlich vollständig bei Cross Cult erscheinen, denn nachdem die Anime-Serie schon seit Jahren komplett erhältlich ist, stellte Panini den Manga frühzeitig ein, so dass die Geschichte erst jetzt in Deutschland eine neue Chance erhält. Der zweite Sammelband enthält die Bände 5 bis 7.
Kei und Masaru müssten eigentlich tot sein, nachdem sie von einer U-Bahn überrollt wurden, aber sie finden sich in einem Raum wieder, in dem auch schon andere Menschen sind und erfahren durch eine schwarze Kugel, dass sie nur noch dank deren Eingreifen existieren. Sie werden dazu verdammt, Außerirdische zu jagen und zu eliminieren, die sich auf der Erde eingenistet haben. Das scheint ihr einziger Lebenszweck zu sein, auch wenn ihnen Ruhepausen gegönnt werden.
In diesen fragt sich Kei, ob er nicht das Beste aus diesen Momenten holen sollte und macht sich an seine Schicksalsgefährtin heran, die allerdings nur seinen Freund und nun auch noch Kato, den geheimnisvollen Anführer im Kopf hat.
Deshalb stürzt er sich sichtlich frustriert in den nächsten Auftrag und steht Kato nun eher misstrauisch gegenüber, zumal dieser mehr zu wissen scheint als er bereit ist, preis zu geben. Ebenso wie die neuen Gegner haben es auch die Leute in sich, die zu ihnen stoßen, inklusive einer rassigen Schwarzhaarigen.
Die Geschichte von „Gantz“ ist eigentlich sehr simpel gestrickt und gleicht vielen anderen Serien, in denen normale Leute plötzlich dazu gezwungen werden, um ihr Überleben zu kämpfen; ein Thema das nicht erst seit „Battle Royale“ immer wieder finden ist.
Natürlich bekommt auch die Action ihren Raum, denn die Kämpfe gegen die Gegner sind nicht ganz ohne und sorgen dafür, dass das Ensemble immer wieder ausgedünnt wird, um Raum für neue Figuren zu schaffen, deren Eigenschaften die nächsten Duelle beeinflussen könnten. Und dabei zählen nicht unbedingt Fertigkeiten, für die man sonst bewundert wird.
Masaru ist sichtlich frustriert, das merkt man schon auf den ersten Seiten der Geschichte, in denen er dem Tod nur knapp von der Schippe springt. Denn letztendlich bekommt er nicht das, was er will und muss es sich später an anderer Stelle nehmen. Der Sex den er hat ist nicht unbedingt etwas, was mit Liebe zu tun hat.
Alles in allem bietet die Serie durch die charakterliche Entwicklung des Helden etwas mehr als nur reines Gemetzel, auch wenn das Hauptaugenmerk auf den Kämpfen liegt und den Zweifeln, die bei den Überlebenden immer größer werden. Denn sie erfahren kein Stück, was Gantz damit bezweckt und warum gerade sie ausgesucht wurden. Die düstere Stimmung trägt ebenfalls dazu bei, den versteckten Horror in der Serie zu vertiefen. Und auch die immer noch klaren und kalten Zeichnungen des Künstlers tragen dazu bei.
Auch im zweiten Band bietet „Gantz“ eine Geschichte, die düster und intelligent bleibt, weil sie neben der Action auch den Figuren genug Raum gibt, um ihre Leidenschaften auszuleben und sich weiter zu entwickeln.