Philip Reeve: Jagd durchs Eis - Mortal Engines 2 (Buch)

Philip Reeve
Jagd durchs Eis
Mortal Engines 2
(Predator´s Gold, 2003)
Übersetzung: Nadine Püschel und Gesine Schröder
Titelbild: Ian McQue
Tor, 2018, Taschenbuch, 362 Seiten, 12,00 EUR, ISBN 978-3-596-70213-8 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Gunther Barnewald

Hester und Tom haben sich, dank des von der verstorbenen Anna Fang übernommenen Luftschiffs, unter die Händler gemischt. Doch leider sind Anna Fangs Nachfolger beim sogenannten Grünen Sturm damit gar nicht einverstanden, zumal sie die Beiden verdächtigen, an Annas Tod beteiligt oder sogar Schuld gewesen zu sein.

Kaum haben die beiden Jugendlichen einen sehr dubiosen Abenteurer und Forschungsreisenden namens Professor Nimrod B. Pennyroyal an Bord genommen, werden sie von drei Luftschiffen attackiert. Zwar kann Tom den Angriff abwehren, aber ihr Luftschiff „Jenny Haniver“ treibt danach antriebslos auf das große Eis Richtung Nordamerika, wo angeblich jedwede Zivilisation und auch alle lebensspendende Natur dereinst im Sechzig-Minuten-Krieg zerstört worden sind.

Zum Glück treffen die drei Treibenden auf die friedliche Stadt Anchorage, die jedoch ebenfalls verfolgt wird und auf der Flucht ins ferne Nordamerika ist, da es dort angeblich doch noch fruchtbare Natur geben soll. Viele halten dies aber für ein Hirngespinst.

Dann passieren jedoch mehrere unglückliche Dinge, die Hester die Seiten wechseln lassen und die außerdem dazu führen, dass sowohl Tom als auch Hester bald von mehreren Seiten gejagt und mit dem Tode bedroht werden, während man in Anchorage ebenfalls ums Überleben kämpft...


Nach dem Motto „Viel Feind, viel Ehr“ fährt Autor Philip Reeve im zweiten Band viele verschiedene Bedrohungen auf, welche dazu führen, dass sich die Handlung gleich mehrfach überschlägt. Gab es im ersten Band noch einen durchgängigen äußerst packenden Spannungsbogen, so gibt es in diesem viele kleine. Dies erschafft zwar immer noch Spannung und packt den Leser immer wieder fest am Schlafittchen, führt aber zu einem deutlich unruhigeren Lesefluss, was den zweiten Band minimal schlechter da stehen lässt als den ersten. Zumal der Autor sich diesmal wenig Zeit für allgemeine Beschreibungen (Landschaft, Wetter etc.) nimmt. Insgesamt gelingt Philip Reeve aber erneut ein fulminantes Abenteuer mit tollen Ideen und der einen oder anderen Anspielung auf popkulturelle Elemente der Gegenwart.

Wer sich für die schillernden Einfälle des Autors, die toll gezeichneten Charaktere und der packenden Handlung des ersten Bandes begeistern konnte, der wird sich auch gerne vom zweiten Band einsaugen lassen und diesen verschlingen, auch wenn dieser etwas atemloser daherkommt als der erste. Wer spannende Abenteuer mag ist hier sowieso richtig!

Zwei weitere Bände dieser wunderbaren Serie sind vom Verlag für das Frühjahr 2019 angekündigt.