Paper Girls 4 (Comic)

Brian K. Vaughan
Paper Girls 4
(Paper Girls Vol. 4, 2017/2018)
Titelbild und Zeichnungen: Cliff Chiang
Übersetzung: Sarah Weißbeck
Cross Cult, 2018, Hardcover, 144 Seiten, 22,00 EUR, ISBN 978-3-95981-767-7

Rezension von Christel Scheja

„Paper Girls“ von Brian K. Vaughan und Cliff Chiang geht nun bereits in die vierte Runde. Die Geschichte ist so spannend wie zuvor, auch wenn immer mehr Geheimnisse heraus kommen und die jungen Heldinnen mehr über das erfahren, was hinter den Kulissen eigentlich gespielt wird.

 

Nach dem Trip in die Steinzeit, durch den sie viel mehr über den Grund erfahren haben, der sie durch die Zeit riss, flüchten sie nun bewusst vor dem Krieg, der ganz offensichtlich zwischen zwei unterschiedlichen Fraktionen ausgefochten wird, in das Jahr 2000, also nur zwölf Jahre in der Zukunft.

Dabei wird allerdings Tiffany von den anderen getrennt, muss sich erst einmal mit einem allzu aufmerksamen Polizisten herumschlagen. Die anderen geraten unter die Fuchtel einer verrückt scheinenden Comic-Zeichnerin.

Leider bleiben sie nicht allein, denn ihre Verfolger tauchen ebenfalls im Jahr 2000 auf und sorgen dafür, dass die Mädchen keine Möglichkeit haben, tief durchzuatmen. Stattdessen müssen sie zusehen, dass sie dem Zugriff koste es was es wolle entkommen, wenn sie überleben wollen…


In der gewohnten Mischung aus Abenteuer, SF-Action und auch persönlichen Problemen führen die Künstler den Leser durch die rasante Handlung. Inzwischen bekommt man auch mehr von den geheimnisvollen Angreifern zu sehen und zugleich fallen weitere Andeutungen darüber, was eigentlich gespielt wird. In der Hinsicht hat sich die Geschichte weiter entwickelt, die Spannung bleibt allerdings erhalten, weil sich letztendlich immer wieder neue Fragen auftun, die Mädchen zwar klüger als am Anfang sind, aber immer noch nicht genug wissen, um zu bestehen.

Zugleich merkt man, dass sie sich weiter entwickelt haben - sie handeln alle zielgerichteter und bleiben allzu freundlichen Leuten gegenüber misstrauisch. Zugleich haben sie sich ihre jugendliche Entschlossenheit bewahrt.

Immer noch stehen sie fest auf eigenen Füßen, müssen nicht von männlichen Sidekicks gerettet werden, sondern bleiben selbst sehr aktiv. Interessanterweise sind in der Geschichte gerade die Frauen treibende Kräfte hinter den Kulissen, ob nun als Verbündete oder Feinde. Das macht die Geschichte bemerkenswert und interessant zugleich - der Band endet mit einem weiteren Sprung, der dafür sorgen könnte, dass die Saga nun langsam aber sicher auf ihren Höhepunkt zusteuert.

Von der Stimmung her ist der Comic ein modernes Abenteuer mit Kindern auf der Schwelle zu Jugendlichen, wenn auch nicht für die jüngsten Leser gemacht, dazu passieren zu viele Dinge, die nicht kindgerecht sind. Aber die Künstler achten darauf, dass ihre Heldinnen nicht zu sehr aus der Rolle fallen, zugleich aber auch beweisen können, dass Mädchen genau die gleichen spannende Erlebnisse haben können, wie eine Gruppe aus Jungen und sich dabei genau so bewähren.

„Paper Girls“ macht im vierten Band einen weiteren Sprung nach vorne. Das Jahr 2000 setzt interessante Entwicklungen in Gang, beantwortet einige Fragen zum Hintergrund, bleibt aber spannend, da die dramatische Handlung nun deutlich anzieht.