Cheeky Vampire 3, Tohru Kai (Buch)

Cheeky Vampire 3
Tohru Kai
(Karin Zouketsuki Vol. 3, 2004)
Zeichnungen: Yuna Kagesaki
Übersetzung: Jens Ossa
Carlsen, 2011, Taschenbuch, 184 Seiten, 7,95 EUR, ISBN 978-3-551-78034-8 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Irene Salzmann

Karin, Kenta und zwei junge Frauen werden von der kleinen Kira und ihrem Beschützer Tachikake angeheuert, damit sie dem Mädchen an einem Ferienwochenende Gesellschaft leisten. Zunächst zögert Karin, denn für sie als Vampirin birgt das Ganze eine Menge Risiken, denn ihre Familie wird nicht in der Nähe sein, um ihr in einem Notfall zu helfen, und auch Kentas Möglichkeiten - er kennt das Geheimnis - sind begrenzt. Wegen des vielen Geldes sagt sie dann doch zu.

Tachikakes Anweisungen sind klar: Er und Kenta erledigen alle Arbeiten, während sich die Mädchen amüsieren. Ihre einzige Aufgabe ist es, sich um Kira zu kümmern und sie bei Laune zu halten. Das erweist sich jedoch bald als schwierig, denn das vorgeblich fröhliche Kind zeigt mitunter düstere Seiten und behauptet wenig später, sich an nichts davon erinnern zu können.

Dann verschwinden nacheinander Karins Kolleginnen, sie selber hört zufällig einige merkwürdige Gespräche von Tachikake mit, die sie glauben lassen, er wäre ein Mädchenhändler. Es scheint sogar, als habe er Kenta auf seine Seite gezogen, der ebenfalls auf das Geld angewiesen ist. Als Tachikake mit ihr reden will, nimmt Karin Reißaus und flüchtet zu Kira - und gerät durch sie in große Gefahr.


Auch die dritte Nippon Novel um „Cheeky Vampire“ Karin Maaka ist in sich abgeschlossen und ergänzt inhaltlich die Manga-Serie. Die Geschichte von Tohru Kai wird abgerundet durch die passenden Illustrationen der Mangaka Yuna Kagesaki.

Diesmal geraten Karin und ihr Mitschüler Kenta an Kira, ein Mädchen, das etwas jünger als die beiden ist und eine traurige Vergangenheit hat, die zu einem großen Problem geworden ist. Tachikake, Kiras Vormund, weiß als einziger Bescheid und versucht, die Sache selbst in den Griff zu bekommen, denn erführe der Vater davon, der Kira mit einer Geliebten gezeugt hat, würde alles noch viel schlimmer werden.

Dadurch, dass Tachikake schweigt und nicht einmal jene ins Vertrauen zieht, die sich um Kira kümmern sollen, verkompliziert er letztendlich nur die Situation, denn was passiert, wird gründlich missverstanden, insbesondere von Karin. Aber das muss so sein - denn wie hätte die Autorin sonst eine Handlung, die über rund 200 Seiten läuft, konstruieren können? Zudem füttert sie das an sich spannende Geheimnis mit typischem Mädchen-Klimbim aus (Klamotten, Make-up, Flirten mit den jungen Männern, Tratschereien…), so dass sich die Auflösung, die man irgendwann zu erahnen beginnt, bis zum Schluss hinzieht.

Wenn man sich mit den klischeehaften Belanglosigkeiten und dem etwas überdrehten Verhalten der Protagonisten, das vor allem die Erwartungshaltung japanischer Leserinnen bedient, die das niedlich finden (sollen), arrangieren kann, wird man gut unterhalten, besonders dann, wenn man Spaß an dem Manga hat und darum auch die Novels sammelt. Einen Vergleich mit ‚üblichen‘ (Vampir-) Romanen westlicher Autoren, hält dieses Buch allerdings nicht stand, da es zu einfach gestrickt ist und freilich eine andere Zielgruppe im Visier hat, nämlich Mädchen zwischen 12 und 16 Jahren, denen Romantik und Humor mehr am Herzen liegen als Spannung und Action.