Basilisk - Master Edition 1 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 19. Oktober 2017 18:16
Masaki Segawa und Futarô Yamada
Basilisk - Master Edition 1
(Basilisk, Kapitel 1-15, 2003)
Übersetzung: Janine Wetherell
Cross Cult, 2017, Hardcover, 500 Seiten, 28,00 EUR, ISBN 978-3-95981-465-2
Rezension von Christel Scheja
Die actionreiche Saga um zwei Ninja-Clans erschien schon einmal in fünf Taschenbüchern im Heyne-Verlag. Cross Cult legt die Saga nun im Überformat und als Hardcover noch einmal neu auf. Vor dem historischen Hintergrund eines Erbstreites während der Tokugawa-Zeit zelebrieren die beiden Künstler ein episches Drama, in dem es nicht nur um das reine Kräftemessen der Helden geht. Die Serie wurde bereits in einen Anime umgesetzt, der ebenfalls in Deutschland erhältlich ist.
Der zweite Shogun aus dem Hause der Tokugawa hat ein Problem. Zwei Prinzen aus seiner Familie scheinen geeignet, aber er weiß nicht, wen von den beiden er zu seinem Nachfolger ernennen soll, ohne dass es Streitigkeiten und Krieg gibt. Deshalb kommt sein enger Vertrauter und Meisterschmied Hattori Hanzo auf eine interessante Idee. Die Nachfolge sollen zwei Ninja-Clans ausfechten, die dem Shogun wegen ihrer Feindseligkeit zueinander schon lange ein Dorn um Auge sind. Die Koga und die Iga haben jeweils zehn Kämpfer zu stellen, die gegeneinander antreten sollen, Wer als letzter zum Shogun zurückkehrt hat durch sein Überleben, den Nachfolger festgelegt.
So nimmt das Verderben seinen Gang. Derweil ahnen Gennosuke und Oboro, die beiden jungen und vielversprechenden Erben ihrer Clans noch nichts von dem, was auf sie zukommen wird. Schon lange sind die beiden einander in Liebe zugetan. Und gerade haben sie sich dazu entschlossen durch ihre eheliche Verbindung, die Blutfehde zu beenden. Doch damit ist nun Schluss, denn andere Ninja dürsten nur danach, den ersten Schritt zu tun, inklusive der Großeltern, die noch die Clans anführen. Wird es dennoch Rettung geben?
Man merkt also, die Geschichte bedient sich eines klassischen Themas, das in der ganzen Welt bekannt ist und vermutlich durch „Romeo und Julia“ seine bekannteste Verwendung fand. Hier aber steht nicht der bittersüße, romantische und dramatische Rosenkrieg im Vordergrund, sondern beinharte Action, denn bis auf Oboro und Gennosuke stürzen sich alle Ninja begeistert in den Kampf.
Wie es in dem Genre so üblich ist, haben die meisten ungewöhnliche Fähigkeiten, durch die sie normalen Gegnern überlegen sind, nicht aber diesmal. Immer wieder kommt es deshalb zu Zusammenstößen, die lang und breit zelebriert werden. In dynamischen Zeichnungen werden die Duelle Mann gegen Mann (pardon auch einige Frauen sind darunter, die typisch weibliche Waffen einzusetzen wissen) über Seiten hinweg durchgezogen, die Dialoge sind in diesen Szenen eher spärlich. Das größere Format lässt die Bilder aber besser zur Geltung kommen.
Immerhin machen sich die Künstler auch die Arbeit, zumindest einige Andeutungen zum Hintergrund zu machen, denn natürlich spielen auch wieder einige politische Überlegungen mit - der Shogun hat schon seine Gründe, dafür zu sorgen, dass die Ninja-Clans gerade die fähigsten Schattenkämpfer einander umbringen.
Und man darf mit den jungen Liebenden fiebern, die dem allen erst einmal hilflos gegenüber stehen und aufzuhalten versuchen, was sie aufhalten können, dann aber doch dazu gezwungen werden, selbst zu kämpfen.
Episch und dramatisch, so kommt „Basilisk“ daher und gestaltet sich als Fest für alle Fans episch gezeichneter Action-Mangas mit einem historischen Hintergrund, der weder etwas beschönigt noch verharmlost. Durch das größere Format kann man die dynamischen Zeichnungen noch mehr genießen.