Warcraft Legends 2 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 21. Oktober 2017 11:10
Richard A. Knaak, Grace Randolph u.a.
Warcraft Legends 2
(Warcraft Legends, Vol. 2, 2007)
Zeichnungen: Jae-Hwan Kim, Erie, Elisa Kwon u.a.
Übersetzung: Peter Clausen
Cross Cult, 2017, Album mit Klappenbroschur, 192 Seiten, 10,00 EUR, ISBN 978-3-95981-477-5
Rezension von Christel Scheja
Weiter geht es mit dem zweiten Band der „Warcraft Legends“, die vor gut neun Jahren schon einmal bei Tokyopop erschienen sind und nun von Cross Cult in einem etwas größeren Format neu aufgelegt werden. Vier Geschichten sind in der Anthologie enthalten, die erste setzt die Abenteuer von Trag Hochberg, dem untoten Tauren fort.
Der hat in „Angst“ Einiges zu ertragen, denn er ist von dem Schamanen, der ihm helfen sollte verraten worden. Und so scheint es kein Entkommen mehr vor dem Ruf des Lich-Kings zu geben, oder? „Gespaltene Kriegerin“ führt die Ziehtochter eines Zwerges überraschend mit der eines Elfen zusammen. Die beiden erkennen, dass sie Zwillinge sind und beschließen, als sie die tragische Geschichte ihrer Eltern erfahren, beide zu rächen. Das schmiedet die ungleichen Mädchen schnell zusammen.
In „Sag nie Miles nie“ lernen die angehende Tauren-Schamanin Kova Breithirn und der Gnom Miles Kernkrümmer, dass wahre Freundschaft wichtig ist, wenn man in den Zeiten der Not zusammenhalten soll, auch wenn man aus unterschiedlichen Rassen stammt.
Der Ork Jaruk Blutfeuer hat seine eigene Familie verloren, deshalb nimmt er sich eines kleinen Findelkindes an und zieht es als seine Tochter auf. Doch als Leena erwachsen ist, muss sich zeigen, wie viel „Familienbande“ wirklich wert sind.
Im Prinzip hat sich an der Art der Zusammenstellung nichts geändert. Trag Hochberg bewegt sich weiterhin durch seine Fortsetzungsgeschichte und versucht dem Schicksal zu entgehen, das ihm zu blühen scheint. Doch man kann sich denken, dass ihm der Kampf gegen den Ruf des Lich-King nicht einfach gemacht wird. Überhaupt sollte man nicht damit rechnen, dass jede Geschichte gut ausgeht, andererseits sind aber auch nicht alle wirklich böse und dunkel. Gerade „Sag nie Miles nie“ stellt ein paar Völkerklischees des Spiels auf den Kopf und lässt dadurch eine amüsante Freundschaft entstehen. Aber ansonsten bekommt man mehr oder weniger solide Kost geboten, die die Völkervielfalt und die Abenteuer widerspiegelt, die man auch im Game entdecken kann.
Durch die Kürze der Geschichten werden auch die Figuren und der Hintergrund nur so weit angerissen, wie es nötig ist, letztendlich kann man da auch keine neuen Erkenntnisse für die Warcraft-Welt entdecken, nur die üblichen Klischees und Handlungsmuster. Immerhin überwiegt diesmal der Humor und auch so etwas wie Hoffnung kommt auf, so dass Abwechslung zum ersten Band besteht.
Auch der zweite Band von „Warcraft Legends“ bietet wieder spannende und dramatische Fantasy-Abenteuer, die für alle Leser interessant sind, die exotische und vor allem actionreiche Geschichten vor archaischer Kulisse mögen.