Laimo, Michael: Dämonenfeuer (Buch)

Michael Laimo
Dämonenfeuer
(Fires Rising)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Michael Krug
Otherworld, 2010, Paperback, 270 Seiten, 12,95 EUR, ISBN 978-3-8000-9519-3

Von Carsten Kuhr

New York, der Big Apple, die City in der das Leben pulsiert, in der Vermögen gemacht und verloren werden, in der sich die Schönen und Reichen tummeln. Von genau diesem Ort aber droht das, was die Bibel uns als Armageddon vorhersagt. Alles beginnt damit, dass die Gläubigen mit ihrer eigenen Hände Arbeit im Jahre des Herrn 1892 ein Gotteshaus errichten. Der Vatikan sendet eine mysteriöse Kiste, die tief unter dem Haus der Andacht und des Glaubens aufbewahrt werden soll.

Gut einhundert Jahre später hat der schnöde Mammon auch die Kirche eingeholt. Das Haus Gottes soll abgerissen werden, um Platz zu schaffen für ein modernes Bürogebäude.

Anthony Pilazzo hat als Pfarrer in der Gemeinde gewirkt. Doch dann muss er zunächst ungläubig miterleben, wie sich das Böse in der Stadt manifestiert. Die Bauarbeiter, die den Abriss vorbereiten, benehmen sich plötzlich merkwürdig. Wo er auch hinfährt, wem er auch begegnet, er hat ein ungutes Gefühl der Bedrohung. Nur die Obdachlosen, die bis zum Abriss die Kirche für sich entdeckt haben, scheinen seine Angst nachvollziehen zu können. Als man den Fußboden aufreißt, wird eine Grube mit Gebeinen freigelegt. Eine Grube, in der sich auch eine Kiste mit einem Rosenkranz und einem Kelch befinden, von denen merkwürdige Kräfte auszugehen scheinen. Als die Stadt von Gewalt und Feuer heimgesucht wird, ist es an Pilazzo und den Clochards, sich dem Bösen zu stellen und die Welt – vielleicht – zu retten …

Michael Laimos' Roman spielt in der Liga der Weltuntergangs-Titel. Wie gewohnt gilt es, das Böse, das sich anschickt, die Erde und ihre Bewohner in den Untergang zu reißen zu bekämpfen. Das gab es nun schon ein paar Mal, das ist nicht eben überwältigend neu. Aber, und das ist ein großes Aber, Michael Laimon schreibt das wirklich mitreißend. Natürlich kommt dem erfahrenen Weird-Fiction-Leser die eine oder andere Idee bekannt vor, doch das Gefühl des Déjà-vu lässt bald nach.

Es sind insbesondere die Gestalten, die der Autor in ein paar wenigen Sätzen markant portraitiert, die uns gefangennehmen. Dazu kommt, dass er nach einem eher verhaltenen Beginn in die Vollen geht. Das ist, gerade weil der Autor auch gerne detailreich zu Werke geht, sicherlich nicht Jedermanns Geschmack, das schockt und ängstigt, aber genau das ist es doch, was wir in derartigen Büchern gemeinhin suchen.

Für Fans des deutlichen Horrors sicherlich eine Entdeckung wert.