Plunderer - Die Sternenjäger 1 (Comic)

Suu Minazuki
Plunderer - Die Sternenjäger 1
Übersetzung: Marcus Lange
Panini, 2017, Taschenbuch, 208 Seiten, 7,99 EUR, ISBN 978-3-7416-0208-5

Rezension von Christel Scheja

Fantasy-Serien können manchmal einen sehr skurrilen Auftakt haben, auch „Plunderer - Die Sternenjäger“ macht da keine Ausnahme, wie Suu Minazuki mit der abgedrehten Geschichte zeigt, in der es ums Zählen geht.

 

Hina lebt jedenfalls in einer Welt, in der jeder Mensch dazu verdammt ist, von seiner Geburt an etwas zu zählen, und das bestimmt dann auch noch seinen sozialen Status. Der, dessen „Count“ auf Null oder ins Bodenlose sinkt, ist dazu verdammt in den „Abgrund“ zu stürzen.

Und da diejenigen mit einem niedrigen Count anderen gehorchen müssen, kann es sehr leicht passieren, dass sie bestohlen werden. Aber das Mädchen ist nach dem Tod ihrer Mutter entschlossen, es nicht auch noch bei ihr so weit kommen zu lassen. Sie ist stattdessen auf der Suche nach dem „Roten Baron“ einer legendären Gestalt, die sie vielleicht retten kann. Doch diese Reise gestaltet sich als äußerst gefährlich, sind ihr doch nicht alle wohlgesonnen, treiben einige ein böses Spiel mit ihr und haben am Ende doch nur ein Ziel: An ein Artefakt zu kommen, das sie mit sich herum trägt.


Die Idee ist nett, kann aber nicht verleugnen, dass die Geschichte dann doch wieder sehr schnell auf den schon bekannten und leider auch ziemlich konventionellen Bahnen verläuft und damit sehr vorhersehbar wird.

Hina ist zudem eine typische Heldin, wie man sie in vielen Abenteuer-Geschichten findet: niedlich und völlig unschuldig, zwar nicht auf den Mund gefallen aber dann doch wieder so naiv, dass sie von einer Schwierigkeit in die nächste gerät. Gut nur, dass der Retter in der Not ihr näher ist als jeder vermutet hat und schon länger ein böses Spiel mit der Gesellschaft getrieben hat. Aber bis auf diese Beiden bleiben alle anderen Charaktere reine Stichwortgeber und zeigen nicht einmal den Ansatz eines Profils.

Auch der Hintergrund ist leider kaum vorhanden, so dass man leider nicht mal im Ansatz versteht, was es mit der ganzen Zählerei auf sich hat und deshalb die Konflikte kaum nachvollziehen kann. Alles in allem bleibt ein eher zwiespältiger Eindruck zurück - denn so quirlig und flott alles auch erzählt sein mag, weder die Figuren noch die Handlung bleiben wirklich in Erinnerung.

Man muss schon Geschichten mögen, in denen die Macher vor allem auf eine an Action reiche Handlung, ziemlich schräge Figuren, sonst aber nicht viel setzen. Denn so schnell wie man die Geschichte gelesen hat, so fix ist sie auch wieder vergessen.