Sherrilynn Kenyon: Gebieterin der Schatten (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 24. Dezember 2016 10:24
Sherrilynn Kenyon
Gebieterin der Schatten
(One Silent Night, 2008)
Übersetzung: Larissa Rabe
Blanvalet, 2016, Taschenbuch, 256 Seiten, 9,99 EUR, IBSN 978-3-7341-6086-8 (auch als eBook erhältlich)
Rezension von Christel Scheja
Die amerikanische Autorin Sherrilyn Kenyon ist eigentlich promovierte Historikerin und lebt mit ihrer Familie in Tennessee. Schon seit sie zehn Jahre alt ist schreibt sie und später hat sie sich vor allem durch ihre Liebesromane in den schottischen Highlands und die „Dark Hunter“-Serie einen Namen geschaffen. Auch „Gebieterin der Schatten“ entstammt der Reihe, die erotische Romantik mit Fantasy verbindet.
Die normalen Menschen ahnen nicht, was hinter ihrem Rücken vor sich geht, denn das läuft im Verborgenen und jenseits der Realität ab. Strykerios, der Sohn Apollons, sammelt im Geheimen eine große Armee um sich, um die Sterblichen, aber auch die Dark Hunter, zu vernichten, denn sie haben ihm einfach zu viel genommen.
Auf der anderen Seite ahnt man, dass er noch nicht aufgegeben hat in seinem Rachefeldzug. Deshalb ruft Artemis ihre beste Kriegerin zu sich und schickt sie aus, um Stryker aufzuhalten. Doch das könnte ein Fehler sein. So sehr Zeyphyra den Feind auch hasst, so verliebt war sie einmal in ihn – damals, als sie noch seine Frau war.
Die unsterbliche Kämpferin nimmt den Auftrag an und entfesselt einen Krieg, der auch Stryker mehr aufwühlt, als er zugeben will. Denn nun zeigt sich, dass er seine ehemalige Frau noch immer liebt und eines nicht wirklich kann: das Schwert zu erheben gegen sie. Doch wie sieht es mir ihr aus? Wird Zephyra ein Einsehen haben, als sie ihm endlich gegenübersteht und eine bittere Wahrheit ans Licht kommt?
Im Grunde ist „Gebieterin der Schatten“ einer der Romane, wie es sie zuhauf gibt. Der phantastische, in diesem Fall auch mythische Hintergrund ist im Prinzip ein exotisches Schmankerl, aber nicht mehr. Die besonderen Kräfte und die Unsterblichkeit sind nur nützliche Attribute, um die Helden und Heldinnen überirdisch schön zu machen und ewig jung zu halten. Denn im Grunde geht es auch nur - wie in unzähligen Liebesromanen - um die Beziehung. In diesem Fall ist es das Geplänkel zwischen einem Paar, das sich eigentlich hasst, aber nun die Gelegenheit hat, die Missverständnisse zu klären und wieder zueinander zu finden, weil sie ja eigentlich für die Ewigkeit zusammengehören.
Gekrönt wird das Ganze natürlich auch noch mit dem, was ausgiebigen Sex leicht nachfolgen kann: dem obligatorischen Nachwuchs.
Die Figuren erhalten kein besonderes Profil, sie sind cool und selbstbewusst, was im Fall der Heldin nach und nach zurückgeschraubt wird, weil sie sich ja eigentlich immer etwas anderes gewünscht hat, und diese Träume wieder hochkommen.
So ist auch das Ende keine Überraschung und der Inhalt quasi schnell wieder vergessen, da er absolut keine Überraschungen bietet.
„Gebieterin der Schatten“ mag zwar wie eine Fantasy-Geschichte aussehen, ist aber letztendlich auch nur die übliche Romanze, diesmal mit dem Vorzeichen, ein zerstrittenes Paar wieder zusammen zu bringen. Der mythische Hintergrund und die magischen Kräfte sind nur Staffage und haben keine Bedeutung für den Großteil der Handlung. Anders sieht es mit den persönlichen Dramen und dem Liebesgeflüster aus.