Spice & Wolf 13 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 06. Dezember 2016 12:26
Isuna Hasekura
Spice & Wolf 13
(Ookami to Koushinryou Vol. 13, 2016)
Übersetzung: John Schmitt-Weigand
Charakterdesign: Ju Ayakura
Zeichnungen: Keito Koume
Panini, 2016, Taschenbuch, 162 Seiten, 7,99 EUR, ISBN 978-3-95798-883-6
Rezension von Irene Salzmann
Die Suche nach ihrer Heimat Yoitsu führt die weise Wölfin Holo und ihren Gefährten Kraft Lawrence, einen Händler, in die Stadt Resco. Dort soll eine legendäre Söldnertruppe stationiert sein, die Miyuri-Brigade. In Holo wächst die Hoffnung, unter den Männern einen ihrer Freunde von früher, Miyuri, zu finden. Der äußerst zuvorkommende Kommandant Ruwaad Miyuri ist es nicht, allerdings hat er eine Geschichte zu erzählen und eine Botschaft an Holo zu übergeben.
Lawrence und Holo bleiben in Resco und sehen sich die Stadt an, die ein Schmelztiegel von Menschen aus verschiedenen Regionen zu sein scheint - und alle sind freundlich, wirken glücklich und befreit. Auch Lawrence könnte bleiben und einen Laden eröffnen, denn ein Haus steht zum Verkauf, das ihm sehr gefällt. Doch so viel Idyll macht ihn misstrauisch und veranlasst ihn zu Nachforschungen.
Nach und nach erfährt er, dass die Söldner selbst nicht recht wissen, weshalb sie schon so lang in Resco stationiert sind und das Handelshaus Debau dem Vertrag noch nicht zugestimmt hat. Ein Krieg, wie gemunkelt wird, scheint nicht bevorzustehen. Stattdessen sind die Söldner in ein Spekulationsgeschäft verwickelt, denn Silber ist in Resco wertvoller als anderswo, sodass günstig erworbene Goldmünzen unter der Hand in anderen Orten teuer verkauft werden können. Welchen Nutzen das Haus Debau daraus zieht, lässt Lawrence grübeln, und mehr noch, wie er davon zu profitieren vermag.
Wieder ist Holo ihrer Heimat ein Stück näher gekommen, wenngleich die neuen Informationen sie traurig stimmen, hätte sie doch gern etwas anderes erfahren. Zum Glück ist Lawrence stets an ihrer Seite und muntert sie wieder auf. Obwohl auch weiterhin nichts zwischen den beiden, die schwer ineinander verliebt sind, passiert, so gibt es doch einige schöne Szenen, die zeigen, wie sehr sie einander mögen und dass sie dankbar sind für jede gemeinsame Stunde.
Um das Ziel der Reise nicht zu schnell zu erreichen und dann auf die Frage antworten zu müssen, ob sich das Paar dann trennen oder zusammenbleiben wird, gehen die beiden den Geheimnissen von Resco und dem Handelshaus Debau auf den Grund. Tatsächlich decken sie einige interessante Zusammenhänge auf, die Lawrence für eigene Zwecke nutzen möchte. Außerdem könnte er einen lang gehegten Wunsch realisieren: ein eigenes Geschäft. Holo unterstützt ihn darin, denn sie möchte ihn glücklich sehen. Längst verfolgen die beiden nicht mehr nur ihre eigenen Pläne, sondern eine gemeinsame Zukunft ist völlig selbstverständlich geworden, der Gedanke an eine Trennung weit fortgeschoben.
Obwohl die Handlung sehr ruhig ist, es selten Action gibt, die Protagonisten viel reden, während sie am Tisch sitzen oder durch die Stadt schlendern, kommt keine Langeweile auf. Das liegt zum einen an dieser Mischung aus historischer Fantasy, den Intrigen der Händler und anderer sowie an der sich langsam weiterentwickelnden Romanze, was immer nur durch kleine Gesten und einzelne Worte angedeutet wird. Die zarten, detailreichen Zeichnungen unterstützen gelungen die Handlung, und Keito Koume schafft es auch, die statischen Szenen abwechslungsreich darzustellen.
„Spice & Wolf“ ist eine sehr schöne Manga-Serie, die sich angenehm von dem kindlichen, schrillen oder nur auf Romance beziehungsweise Krawall ausgelegten Titeln abhebt. Sie spricht das reifere Publikum an und kann durchaus als Geheimtipp für Comic-Leser gehandelt werden, die allgemein kein Interesse an Mangas haben.