Spice & Wolf 12 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 06. Dezember 2016 12:19
Isuna Hasekura
Spice & Wolf 12
(Ookami to Koushinryou Vol. 12, 2015)
Übersetzung: John Schmitt-Weigand
Charakterdesign: Ju Ayakura
Zeichnungen: Keito Koume
Panini, 2016, Taschenbuch, 172 Seiten, 7,99 EUR, ISBN 978-3-95798-533-0
Rezension von Irene Salzmann
Der Kaufmann Kraft Lawrence und die weiße Wölfin Holo befinden sich auf der Suche nach dem legendären Yoitsu. Da Holo viele Generationen als Erntegottheit einem weit entfernten Dorf zu Wohlstand verholfen hat, vergaß sie den Heimweg. In Yoitsu hofft sie, ihre früheren Freunde zu finden. In der Stadt Lenos gibt es ein Wiedersehen mit Elsa, einer Bekannten, die in Begleitung des Buchhändlers Le Roi reist.
Von Le Roi erfahren Lawrence und Holo endlich mehr über ein verbotenes Buch, das ihnen weiterhelfen könnte. Außerdem erhalten sie eine Landkarte, auf der Yoitsu verzeichnet ist. Weil Holo nun bald zu Hause sein wird, überlegt Lawrence, auch auf ihr Drängen hin, sich wieder mehr um seine Geschäfte zu kümmern und sie das letzte Wegstück allein reisen zu lassen, um keine Einbußen zu erleiden.
Elsa macht das vernünftige Verhalten und die Opferbereitschaft beider wütend, denn ihr ist klar, dass sich jeder in Wirklichkeit etwas ganz anderes wünscht. Prompt redet sie Lawrence ins Gewissen, und er hat eine Idee…
In „Spice & Wolf“ 12 kommt Holo ihrem Ziel dank einer Landkarte endlich näher. Mittlerweile sorgt sie sich um ihre Heimat, da das Gerücht umgeht, dass Yoitsu durch moderne Techniken des Erzabbaus verwüstet wird. Das Buch, in dem diese beschrieben sind, soll in Sicherheit gebracht werden, damit die Wälder unangetastet bleiben.
Noch etwas anderes belastet Holo und Lawrence: Sobald der Weg nach Yoitsu gefunden ist, endet ihr Vertrag. Holo wird in ihre Heimat zurückkehren und Lawrence die Dörfer, in denen man ihn erwartet, mit seinen Waren beliefern. Es ist das, was sie vereinbart haben, was sinnvoll scheint, doch keiner wirklich will. Aber aus Respekt vor den Lebenszielen des anderen spricht keiner von ihnen aus, was er denkt und wirklich möchte.
Dass sich Holo und Lawrence ineinander verliebt haben, wurde schon früh deutlich durch kleine Eifersüchteleien und andere Zeichen, obwohl keiner seine Gefühle jemals in Worte fasste. Erst Elsa gelingt es, Lawrence dazu zu bewegen, dass er sich seine Liebe eingesteht und etwas unternimmt, damit er weiterhin mit Holo zusammen sein kann.
Wie es für das Paar weitergeht, verraten die nächsten Bände. In Japan und den USA liegen derzeit 14 Tankobons vor, und ein Ende ist (anders als bei der bereits abgeschlossenen Light-Novel-Reihe) noch nicht in Sicht.
Es empfiehlt sich, die Serie mit Band 1 zu beginnen und nicht quer einzusteigen, da die einzelnen Folgen aufeinander aufbauen, es Bezüge zu früheren Ereignissen gibt und auch Figuren vorheriger Nummern ab und zu auftauchen, ohne dass näher auf das Bisherige eingegangen wird. Die Beziehung der Hauptcharaktere entwickelt sich zudem stetig weiter.
Die Geschichte ist eher ruhig und kommt ohne viel Action oder den übermäßigen Einsatz von Magie aus. Es wird viel geredet und ausführlich über die Winkelzüge der Kaufleute berichtet, die auf diese Weise Konflikte unblutig aus der Welt schaffen. Die Zeichnungen sind zart und detailreich, insbesondere die realistischen Hintergründe (Landschaft, Orte, Häuser, Einrichtung). Das Cover ist repräsentativ für den Inhalt.
„Spice & Wolf“ ist eine schöne Fantasy-Reihe, die vor allem das reifere Publikum anspricht und sogar Comic-Lesern gefallen dürfte, sie sich wenig aus Mangas machen.