W. C. Bauers: Unverwüstlich - Die Chroniken von Promise Paen 1 (Buch)

W. C. Bauers
Unverwüstlich
Die Chroniken von Promise Paen 1
(Unbreakable)
Übersetzung: Christian Humberg
Titelbild: Stephan Martiniere
Cross Cult, 2016, Taschenbuch, 522 Seiten, 16,00 EUR, ISBN 978-3-86425-866-4 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

In den letzten Jahren hat das Genre der Military SF bei den Lesern immer mehr Anklang gefunden, obwohl ja eigentlich nur die klassischen Kriegsgeschichten in ein phantastisches Umfeld gebettet werden und Geschlechtergrenzen kaum mehr Bedeutung haben. So wie in der neuen Serie „Die Chroniken von Promise Paen“, die nun mit dem Roman „Unverwüstlich“ startet.

 

Bisher war Montana immer eine Welt ohne Bedeutung. Die Kolonisten haben sich daran gewöhnt, dass man sie generell ignoriert und sie ihre Probleme selbst lösen müssen, So dass sie auch jetzt nicht wirklich damit rechnen, dass ihnen jemand zur Hilfe kommt, als sich die Piraten-Angriffe auf die Stabilität in der Region auswirken und ein interstellarer Krieg am Horizont aufzieht. Plötzlich werden sie zu einer wichtigen Welt an der Front, die um jeden Preis geschützt werden muss. Und dafür entsendet die Republik verbündeter Welten, der sie irgendwie angehören, Panzergrenadiere aus, die für Ordnung in der Region sorgen sollen. Angeführt wird die Mission von Marine Corps Lieutenant Promise Paen, die selbst auf Montana geboren wurde und sich nach dem Tod ihres Vaters dem Heer angeschlossen hat. Sie sieht sich nicht als die Heldin, als die sie die Leute feiern, sondern will ihren Job einfach nur gut machen und möglichst wenig Kameraden verlieren. Doch wird ihr das gelungen, nun da das Lusitanische Imperium die Hand nach dem scheinbar hilflosen Planeten ausstreckt?


Eine Berufssoldatin, die ihre eigene dunkle Vergangenheit hat und die Stimme ihrer toten Mutter hört, als sei dies die Stimme ihres Gewissens, die aber trotzdem ihren Dienst so tut, dass sie für den Platoon da ist und ihn nicht nur herum kommandiert - Promise Paen ist das Idealbild eines Marine, die sich zum Kämpfen für die gute Sache berufen fühlt, aber auch nicht nur eine blinde Befehlsempfängerin ist, sondern auch manchmal zum Wohl ihrer Männer einen etwas unkonventionelleren Weg geht.

Nur selten merkt man, dass sie überhaupt eine Frau ist, ansonsten bewegt sich die Heldin, die eigentlich nicht als solche angesehen werden will, eher geschlechtslos durch die Gegend und macht auch selbst keinen Unterschied.

Die Handlung liest sich wie ein Kriegstagebuch von mehreren Schauplätzen, der Kampf zwischen den beiden Machtblöcken wird immer wieder auch durch Nebenszenen beleuchtet, die nichts mit der Hauptfigur zu tun haben, um das Geschehen runder zu machen.

Die Figuren selbst entsprechen den üblichen Archetypen für solche Romane: Promise ist die aufrechte Marine, die zu ihren (leider ziemlich gesichtslosen) Kameraden steht, ihnen zwar Befehle gibt, aber auch für sie durchs Feuer geht wenn es sein muss - und jeden als Freund ansieht und nicht nur als Kanonenfutter. Natürlich gibt es auch die übergeordneten Offiziere, die etwas andere Pläne haben und sich nicht um das Leben der Soldaten scheren und den Feind, bei dem es ebenfalls zwei unterschiedliche Fraktionen gibt. Und natürlich die Zivilisten, die immer im ungeeignetsten Moment dazwischen funken müssen.
Alles in allem verläuft die Geschichte trotz der vielen Sprünge doch sehr geradlinig und bleibt überschaubar, große Überraschungen gibt es nicht.

Deshalb wird „Unerwüstlich“, der erste Teil von „Die Chroniken von Promise Paen“, wohl vor allem die Fans ansprechen, die von actionreichen Kriegsschilderungen über aufrechte Marines mit einem eher leichten phantastischen Hintergrund nicht genug kriegen können.