Paul O. Williams: Das Schwert der Geduld - Pelbar 7 (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 12. November 2016 10:40
Paul O. Williams
Das Schwert der Geduld
Pelbar 7
(Sword Of Forbearance, Pelbar Cycle Book 7, 1985)
Übersetzung von Irene Holicki
Titelbild von Martin Frei
Cross Cult, 2016, Paperback mit Klappenbroschur, 454 Seiten, 16,00 EUR, ISBN 978-3-86425-848-0 (auch als eBook erhältlich)
Rezension von Christel Scheja
„Das Schwert der Geduld“ spielt gut zwanzig Jahre nach den ersten Romanen und schließt den „Pelbar“-Zyklus mit einem hoffnungsvollen Blick in die Zukunft ab, könnte es doch sein, dass die meisten Menschen inzwischen aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt haben, wenn auch längst noch nicht alle.
Die Innanigami leben an der Ostküste und haben sich bisher nicht um die barbarischen Stämme im Westen gekümmert, aber nun gefallen ihnen die Entwicklungen immer weniger. Ganz offensichtlich haben sich die „Wilden“ zu etwas zusammengeschlossen, das sie Föderation nennen und ergänzen sich unangenehm. Noch können die Innanigami auf ihre überlegene Technik und die Waffen der Alten zugreifen, die sie anders als die anderen geborgen haben, aber die Beharrlichkeit der Nomaden und der Pelbari scheint kein Ende zu finden. Und gerade das macht ihnen Angst, denn sie wollen weder ihre Errungenschaften teilen noch ihre Kultur aufgeben, die den Meisten immens wichtig ist.
So kommt es immer wieder zu Grenzstreitigkeiten, denn die Innanigami wollen neues Land erschließen und erkennen das Territorium der Föderation nicht an, zumindest einige von ihnen.
Doch auf beiden Seiten gibt es auch diejenigen, die Frieden und Versöhnung wollen, die eine Chance für alle darin sehen - so wie Stel, der sich eigentlich zur Ruhe setzen könnte, aber immer noch durch die Lande ziehen muss, um seinen Abenteuergeist zu stillen.
Der letzte Band stellt zwar auch eine weitere Gruppe von Menschen vor, um an deren Beispiel zu demonstrieren, dass nicht alle dazu gelernt haben, sondern sich starr und auch etwas verquer an die Werte der Vergangenheit klammern, so dass es nicht ohne Grund Quertreiber unter ihnen gibt, die den Konflikt lieber mit Gewalt und alten Waffen und weniger mit Worten lösen wollen.
Die Geschichte beleuchtet die Entwicklungen auf beiden Seiten, denn auch in der Föderation gibt es diejenigen, die Rache für die Angriffe und Verwüstungen ihrer Dörfer wollen und nicht einsehen möchten, dass man auch in Frieden mit den Innanigami leben kann.
Doch es sind die alten Helden, die mit Beharrlichkeit und Stolz, Neugier und Toleranz etwas schaffen, was mehr Bestand haben könnte als die alte Welt, deren Waffen noch einmal Grauen über die Welt bringen könnten.
Wie auch schon in den ersten Bänden sind Gewalt und Action eher ausgeblendet, es wird weniger beschrieben wie es passiert, sondern was bei den Überfällen zurück bleibt. Die Menschen stehen im Vordergrund der Handlung, ihre Entscheidungen treiben das Geschehen voran, nicht irgendwelche übernatürlichen Wendungen. In der Hinsicht bleibt der Autor seiner Prämisse treu, eher einen Science-Fiction-Roman zu schreiben, der sich gesellschaftlichen Entwicklungen in einer unterhaltsamen Handlung widmet und weniger auf ein actionreiches Fantasy-Abenteuer setzt. Der Stil mag in der heutigen Zeit etwas naiv und behäbig wirken, hat aber seinen eigenen Charme.
Sicherlich hätte der Autor die „Pelbar“-Saga noch weiter führen können, aber „Das Schwert der Geduld“ findet einen angemessenen und freundlichen Abschluss, der sich auch noch einen positiven Blick in die Zukunft erlaubt. Wer bis zuletzt die Saga gelesen hat, wird auch noch weiter seinen Spaß an der Saga haben, die vielleicht nicht rund aber versöhnlich endet.