Kevin Hearne: Getrickst - Die Chronik des eisernen Druiden 4 (Buch)

Kevin Hearne

Getrickst

Die Chronik des eisernen Druiden 4

(Tricked)

Übersetzung: Friedrich Mader

Karte: Birgit Gitschier

Hobbit Presse, 2016, Paperback mit Klappenbroschur, 384 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-608-96134-8 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Karl E. Aulbach

Kevin Hearne hat mit dem Titel „Getrickst“ den vierten Band seiner Reihe um den eisernen Druiden vorgelegt. Der Highschool-Lehrer aus Arizona schreibt auch hier wieder sehr spannend und teilweise recht wortwitzig.

 

Die Geschichte selbst ist allerdings - Hand aufs Herz - einigermaßen dürftig ausgefallen. Es muss zwar nicht immer darum gehen, die Welt zu retten, aber man hat hier doch den Eindruck, dass der Autor mehr einige lose Enden aus den vorherigen Bänden zusammengekehrt hat, als eine neue, übergreifende Seriengeschichte fortzuschreiben. Es fehlt irgendwie die große Idee, die den Zyklus zusammenbindet.

Nach seinen Abenteuern im letzten Band in Asgard hat es sich Atticus, der eiserne Druide, nicht nur mit sämtlichen Donnergöttern der Welt verdorben. Trick 13 ist, dass er seinen Tod vortäuschen will, um dann wieder in Ruhe seinen weiblichen Lehrling ausbilden zu können. Dazu bedient er sich der Hilfe des Metawesens Coyote, einem Gestaltwandler und Weltenwanderer mit erstaunlichen regenerativen Fähigkeiten, der sich an seiner Statt von einer Gruppe Donnergötter niedermetzeln lässt.

Als Gegenleistung forderte Coyote die Erschaffung einer Goldmine, mit deren Erträgen er löblicherweise ein Solarprojekt starten will, das den örtlichen Indianern zugute kommen soll. Mit Hilfe eines Elementargeistes sollte das Ganze eigentlich kein großes Problem sein. Coyote hat die Sache allerdings so geschickt eingefädelt, dass Atticus fast nichts anderes übrig bleibt, als nebenbei auch noch das Vampir-Problem in Arizona zu lösen und sich mit einigen sehr, sehr unangenehmen bösen Wesen aus den Legenden der Navajo-Indianer zu beschäftigen.


Über die Mythen der Navajo erfährt man leider nicht allzu viel; dennoch sind es diese Passagen, die das Buch etwas aus der Masse hervorheben. Trotzdem ist der Roman wirklich reine Unterhaltungsliteratur. Inhaltlich bietet es bestenfalls einen zarten Hauch von Umweltschutz-Motiven mit geringem Tiefgang.

Die witzigen Dialoge täuschen ein wenig darüber hinweg, dass es dem Autor kaum gelingt, den Druiden als einen mehrere tausend Jahre alten Menschen mit all seinen Erfahrungen darzustellen.

Bei allen Schwächen ist der Roman allerdings ein spannender Pageturner, den man so schnell nicht aus der Hand legt.