Die falsche Prinzessin - Die komplette Serie

Die falsche Prinzessin - Die komplette Serie
I 1997

Rezension von Christel Scheja

Ein weiterer Zweiteiler, der in den 90er Jahren als Teil der Märchen-Offensive im Fernsehen kam, war „Die falsche Prinzessin“, ein Märchen, das ebenfalls wieder ein junges Mädchen und die Liebe in den Mittelpunkt stellt.

 

König Hamil hat Angst, denn er möchte nicht, dass sein Bruder den Thron erbt. Aber dieser würde an ihn fallen, wenn seine kränkliche Königin nicht doch noch ein Kind bekommt. Schließlich hat er keine andere Wahl mehr als sich an den düsteren Magier Epos zu wenden, der jedoch erstaunlich freundlich zu ihm ist und ihm seinen Wunsch gewährt. Durch Magie kommt der ersehnte Sohn auf die Welt.

Doch schon kurz nachdem bekannt wird, dass es ihn gibt, wird er entführt und im Wald ausgesetzt. Hamil sucht verzweifelt nach dem Knaben, findet ihn aber nicht mehr, so dass er schließlich das uneheliche Kind einer Dienerin als seine Tochter und Erbin annimmt. Mirabella wächst daher im Glauben auf, sie sei die Prinzessin und das leibliche Kind des Königs. Sie wird sehr verwöhnt, so dass sie nicht ganz damit zurechtkommt, dass sie eines Tages sehr ernste Pflichten übernehmen muss. Deshalb bricht sie aus und schleicht sich unerkannt auf ein Fest im nahegelegenen Dorf. Dort lernt sie die beiden sehr unterschiedlichen Brüder Leonardo und Ademaro kennen; der eine ein wilder Rüpel, der sich nimmt, was er will, der andere ein feinsinniger Poet. Schon bald ist sie zwischen den beiden gefangen, nicht ahnend, dass sie alle schon längst zum Spielball des wahren Zauberers Epos geworden sind, der seinem jugendlichen Gesellen Ganesh eine Lektion erteilen will.


Man merkt schon, dass „Die falsche Prinzessin“ auf eine etwas jüngere Zielgruppe ausgerichtet ist, denn die Geschichte erspart sich allzu deutliche Grausamkeiten. Denn wirklich ernsthaft wird in dieser Geschichte niemand verletzt, die Figuren sind genauso einfach gestrickt wie die Handlung, die gerade für erfahrene Zuschauer leicht zu durchschauen ist. Denn alles fügt sich so, wie man es sich natürlich erwartet.

Die lebhafte Prinzessin muss merken, dass es nicht immer nach ihrem Willen gehen kann und verliebt sich trotz allem in den chauvinistischen und wilden jungen Leonardo, auch wenn sie es sich zunächst nicht eingestehen will. Dafür gibt sie am Ende natürlich auch ihr altes Leben auf, so dass der wahre Prinz den Thron besteigen darf. Dazu kommt ein wenig märchenhafter Hokuspokus, Zauberer, die das Gute und das Böse verkörpern und doch kindgerecht harmlos agieren, indem sie einen eher harmlosen Wettstreit initiieren.

Einige der Schauspieler übertreiben ihre Rolle daher auch extrem, als würden sie sich nicht damit wohlfühlen, was besonders unangenehm beim Bruder des Königs auffällt, andere holen das Ganze wieder aus dem Sumpf, weil sie mit den Themen viel unverkrampfter umgehen.

Alles in allem ist die Geschichte durchaus unterhaltsam, aber so belanglos, dass man sie am Ende schnell wieder vergessen hat.

Bild und Ton der DVD entsprechen dem Standard der Produktionszeit, auch die Tricks sind eher wenig nennenswert. Die Silberscheibe kommt ohne Extras daher und fällt auch diesmal dadurch unangenehm auf, dass es keine Kapitel-Anwahl gibt.

Alles in allem ist „Die falsche Prinzessin“ wohl eines der kindgerechteren Märchen der ganzen Filmreihen, die in den 90er Jahren produziert wurden. Jungen Zuschauern wird die Mär von der Königstochter, die eigentlich gar keine ist und am Ende ihrem Herzen folgt, gefallen, während erfahrene eher enttäuscht von der schlichten Handlung und den einfachen Charakteren sein werden.


DVD-Facts:
Bild: 1,33:1 (4:3)
Ton: deutsch Dolby Digital 2.0
Untertitel: keine

DVD-Extras:
keine