Star Trek - Starfleet Academy 4: Das Attentatsspiel, Allan Gratz (Buch)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 27. Juli 2016 09:24
Star Trek - Starfleet Academy 4
Das Attentatsspiel
Allan Gratz
(Star Trek - Starfleet Academy: The Assassination Game, 2012)
Übersetzung: Stephanie Pannen
Titelbild: Craig M. Staggs
Cross Cult, 2016, Taschenbuch, 348 Seiten, 10,00 EUR, ISBN 978-3-86425-850-3 (auch als eBook erhältlich)
Rezension von Christel Scheja
Auch wenn James T. Kirk und seine Crew bereits mit der „Enterprise“ zu ihrer großen Fünfjahresmission aufgebrochen sind, in Buchform werden immer noch ihre Abenteuer auf der Starfleet Academy beleuchtet; eine Möglichkeit, auch jüngere Fans an das Franchise zu binden und den älteren neue Ideen zu bieten. Das beinhaltet auch der vierte Roman der Reihe. „Das Attentatsspiel“.
Um neben dem sturen Lernen noch ein wenig Abenteuer und Nervenkitzel zu genießen, lässt sich eine Gruppe von Kadetten auf das von der Kommilitonin Nadja Luther vorgeschlagene Attentatsspiel ein. James T. Kirk macht so etwas einfach nur Spaß, während sein Freund Leonard McCoy nur dabei ist, weil er sich in die tonangebende Kadettin verliebt hat. Und schon bald geht es hinter dem Rücken der Vorgesetzten rund, versuchen sich die jungen Leute doch gegenseitig auszubooten.
Derweil haben Spock und Uhura andere Probleme - einerseits mit der sich langsam entwickelnden Beziehung und dann wieder mit seltsamen Vorgängen hinter den Kulissen. Dem jungen Halbvulkanier ist nämlich einem dunklen Geheimnis der Sternenflotte auf der Spur, die sich bis in die Akademie zieht.
Dann aber erschüttern Explosionen und andere Vorfälle den Campus. Wer ist dafür verantwortlich? Etwa die gerade erst zu Verbündeten der Föderation gewordenen Varkolak, die an einer medizinischen Konferenz teilnehmen und zu deren Begleitung James T. Kirk abgestellt wurde? Oder andere Kräfte, die den Krieg zwischen den Spezies wieder aufflammen lassen wollen?
„Das Attentatsspiel“ fällt dadurch auf, dass der Roman nicht nur um ca. hundert Seiten dicker ist als seine Vorgänger, auch die Geschichte liest sich um einiges erwachsener und spricht Strömungen in der Sternenflotte an, die sich gerade in „Star Trek Into Darkness“ deutlich bemerkbar machen werden. Eine fremde Spezies mag zwar Misstrauen wecken und die Angst schüren, die Aggression und Gewalt geht allerdings eher von den Mitgliedern der geheimen Organisation aus.
Kirk mag zwar immer noch die Hauptfigur sein, aber andere Figuren erhalten ebenfalls Raum; gerade Spock und Uhura bewegen sich in einem eigenen Handlungsstrang, der sich später mit dem des zukünftigen Captains verwebt. Beide Ebenen sind spannend aufbereitet und bieten genug Andeutungen, um auch erfahrenere Leser neugierig zu halten, auch wenn die Gesamtstruktur des Buchs sehr früh zu durchschauen ist. Denn die Nebenfiguren sind einfach gestrickt, auch die Intrigen im Hintergrund lassen sich schnell erfassen.
Die Mischung aber macht’s. Die Ereignisse werden zügig und ohne Abschweifungen erzählt, es gibt zahlreiche Charakter-Momente, aber auch solche, in der frecher Humor alles angenehm auflockert. Unterhaltsam bleibt das Buch deshalb von Anfang bis Ende und bietet dem Fan das richtige Feeling, auch wenn philosophische Gedanken fehlen und das Abenteuer im Vordergrund steht.
„Das Attentatsspiel“ ist eine kurzweilige Geschichte aus dem neu entstandenen Universum, das auch auf der bisher eher ausgeklammerten Starfleet Academy das entsprechende „Star Trek“-Feeling aufkommen lässt - gerade weil diesmal auch den anderen Figuren neben Kirk mehr Raum zur Entfaltung gegönnt wird.