Stephan R. Bellem: Bluttrinker (Buch)

Stephan R. Bellem
Bluttrinker
Titelillustration von Harry Pettis & Andrew Davis
Otherworld, 2010, Paperback mit Klappenbroschur, 436 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-8000-9515-5

Petra Weddehage

Andrul überlebt ein Massaker, das die Trolle unter seinen Soldaten angerichtet haben. Er flieht in die Sümpfe und weiß doch, dass es hoffnungslos ist. Denn die Trolle jagen ihn, und da sie unvorstellbare Kräfte haben, die ihnen eine wahnsinnige Ausdauer verleiht, werden sie Andrul letztendlich einholen und ihn ebenso grausam töten wie seine tapferen Gefolgsleute. Aber mitten im Sumpf erscheint ihm ein gottgleiches Wesen. Er wird vor die Wahl gestellt, hier und jetzt zu sterben oder neu zu erstehen, mit übermenschlichen Kräften ausgestattet. Doch der Preis ist hoch.

Iphelia tut alles, um das Leben ihres neugeborenen Sohnes und ihr eigenes zu verlängern. Dabei geht sie einen Pakt ein, der sie aller Menschlichkeit zu berauben scheint.

Throndimar verliert bei einem Raubzug der Barbaren seine geliebte Frau und ihr ungeborenes Kind. Nun zählt nur noch eines für ihn: Rache.

Barsjk soll sich zum alleinigen Herrscher über die Menschenvölker erheben oder er wird keinen Beistand von den Elfen erhalten, selbst wenn das ihre eigene Vernichtung bedeuten würde.

Hier werden vier Schicksale erzählt. Männer und Frauen, die nie zu träumen wagten, einmal in so ein gewaltiges Abenteuer verstrickt zu werden. Doch das Schicksal führt diese verschiedenen Menschen zusammen. Dabei kennen alle nur eines: um die Vorherrschaft der Menschen zu kämpfen und einen Platz in dieser Welt zu finden.

Bellem beweist dass er nicht umsonst als einer der außergewöhnlichsten Newcomer im Fantasy-Bereich gehandelt wird. Wer seine Bände über "Die Chroniken des Paladin" gelesen hat, wird auch diese Geschichte verschlingen. Wieder einmal ist es dem Autor gelungen, mit einem Buch das Sword & Sorcery-Genre zu bereichern. Die Geschichte spielt in Kandura, dem Land, in dem schon die Trilogie "Die Chroniken des Paladin" spielten. Obwohl der vorliegende Band eigenständig ist, kann man ihn durchaus als Vorgeschichte zu "Die Chroniken des Paladins" betrachten, zumal alte Bekannte wie der Elf Faeron auftauchen.

Das Titelbild zeigt eine düstere Gestalt, die einen schwarzen Kapuzenumhang trägt. Im Hintergrund sieht man die undeutlichen Schatten einer Insel auf der eine Stadt oder Burg thront. Der Umschlag ist eierschalengelb gehalten. Außer der schwarzen Farbe, die sparsam bei Insel, Gestalt und einem Vogel eingesetzt wurde, fallen die roten Blutstropfen dem Leser sofort ins Auge. Der Titel und der Name des Autors sind ebenfalls in Schwarz. Beim Titel erinnern das "l" und das "t" an Säbel und Schwerter. Wer über den Titel streicht, merkt, dass dieser sich vom Umschlagbild abhebt, erhaben ist.

Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren und Fans von Sword & Sorcery-Stories werden auch diesen Band gerne lesen. Wer Fantasy-Geschichten wie "Der Herr der Ringe" oder Spiele wie "Sacred" liebt, dürfte auch an diesem Roman Gefallen finden.