Steal Moon 2 (Comic)

Makoto Tateno
Steal Moon 2
Aus dem Japanischen von Costa Caspary
EMA, 2010, Taschenbuch, 162 Seiten, 6,50 EUR, ISBN 978-3-7704-7184-3

Irene Salzmann

Der Straßenkämpfer Nozomi und die beiden Teenager Soma und Gyokuto lassen sich auf ein gefährliches Spiel ein: Angeblich um der totalen Überwachung der Menschheit vom Mond aus ein Ende zu setzen, aktivieren sie den Zentralcomputer Isis. Nachdem dies geschehen ist, verschwinden Hermes und Coyote mit unbekannten Plänen. Tatsächlich haben die drei erst das ausgelöst, was sie hatten unterbinden wollen.

Ratri Vara ist wütend, denn die Verräter haben seinen Leibwächter und Gefährten Kai als Geisel mitgenommen. Er beschließt, es ihnen Aug' um Aug', Zahn um Zahn heimzuzahlen. Sehr wohlwissend, dass jede seiner Bewegungen beobachtet wird, tötet er Nozomi und lockt dadurch Coyote aus dem Versteck. Jetzt endlich wird aufgedeckt, was wirklich los ist .

"Steal Moon" ist die Schwesterserie zu "Blue Sheep Dream" (in Japan liegen derzeit drei Bände vor) und findet mit dem vorliegenden Tankobon seinen Abschluss. Selten wird Boys Love mit SF kombiniert: Makoto Tateno holte sich Anleihen bei George Orwells "1984" und vermischte sie munter mit den Mythen um die verschiedenen Aspekte der Mondgöttin. Das Resultat liest sich, auch wenn nun alle Fragen beantwortet werden, etwas wirr.

Allerdings liefert die Story nur den spannenden Rahmen für starke Gefühle und Leidenschaft. Gewürzt wird mit romantischen und auch einigen expliziten Szenen, die das Hauptanliegen des Titels sind. Dieser ist mit gewohnt zartem Strich gezeichnet und erfreut die Genre-Fans ab 16 Jahre mit einer Vielzahl Bishonen. Bei den kleinen Ungenauigkeiten (Anatomie, Perspektive) drückt man darüber gern ein Auge zu.

Wer die abwechslungsreichen Geschichten Makoto Tatenos mag, wird sicher auch die beiden Bände von "Steal Moon" seiner Sammlung hinzufügen wollen, schon um damit "Blue Sheep Dream" zu ergänzen. Legt man großen Wert auf komplizierte zwischenmenschliche Beziehungen, wird man nicht enttäuscht, doch sollte man keine zu großen Erwartungen hinsichtlich des SF-Kontexts haben.