Revival 5: Steigende Fluten (Comic)

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Kategorie: Rezensionen

Veröffentlicht: Samstag, 27. Februar 2016 11:11

Noch immer ist die Lage in Wausau angespannt. Die einst multikulturelle Stadt, die jeden willkommen hieß, der bereit ist, sich in die Gemeinschaft einzufügen - egal ob er schwarz oder weiß, hetero- oder homosexuell ist -, wurde Ort eines Wunders, denn eines schönen Tages sind dort die Toten erwacht und sorgen für Probleme, auch wenn sie ganz normal scheinen. Nun geht die Serie von Tim Seeley und Mike Norton mit dem fünften Band „Steigende Fluten“ in eine neue Runde.

Wayne Cypress, der Sheriff der ländlichen Gemeinde, versucht weiterhin die Ordnung aufrecht zu erhalten und die Launischeren unter den Wiedererwachten in Schach zu halten, was nicht gerade einfach ist. Denn leider erleben auch Jäger und Angler am Fluss unangenehme Überraschungen, hat der Tag des Erwachens doch auch in der Tierwelt unangenehme Folgen gehabt.

Derweil ist seine Tochter Dana immer noch außerhalb des abgeriegelten Ortes unterwegs, um das FBI zu unterstützen und das Treiben der religiösen Fanatiker genau im Auge zu behalten, das immer mehr an Fahrt gewinnt. Vor allem eine Frau scheint bewusst von dem Heil zu sprechen, das ihr und anderen geschenkt wurde. Doch was führt sie im Schilde? Dazu kommt auch noch, dass sich ihre Schwester Em von dem Dämonologen Blaine Abel um den Finger wickeln lässt, der behauptet, in Verbindung mit den Engel zu stehen und bereit dazu sei, sein Wissen mit ihr zu teilen, denn die junge Frau ist immer noch auf der Suche nach ihrem verschwundenen Vater ihres Kindes.

Dana traut dem Mistkerl kein Stück über den Weg, hat er sich doch schon in früheren Zeiten als übler Schwindler und Heuchler erwiesen. Doch auch sie kann nicht verhindern, dass sie schließlich in die Falle tappen und in das Netz einer Verschwörung geraten, das schon viel weitere Kreise gezogen hat, als vermutet. Als ein Haus in Brand gerät, kommt es zur Entscheidung.

Auch im fünften Band von „Revival“ greift Tim Seeley ein aktuelles Thema auf, wenngleich er es auch ganz anders interpretiert als viele seiner Kollegen. Auch er beschäftigt sich mit einer Art Wiedergänger, lässt sie aber nicht als vermodernde Zombies ohne Hirn auftauchen, sonder als genau die Personen, die sie einmal waren. Und das bringt unter Umständen ziemlich viele Schwierigkeiten mit sich, sind doch nicht alle von ihnen von den Hinterbliebenen gerne gesehen, haben diese sich doch bereits ohne den ehemals Toten gut eingerichtet.

Noch immer ist natürlich nicht klar, was die Verstorbenen zurückgeholt hat und ob es einen Grund gibt, warum sie wiedergekehrt sind, was natürlich auch sehr viel Raum für religiöse Eiferer lässt, die hier ihre wirren Phantasien erfüllt sehen. Und zu allem übel haben die Mitglieder der Familie Cypress auch noch mit ganz privaten Problemen zu kämpfen, bei denen sie nicht wirklich wissen, wie es für sie ausgehen wird. Daher ist für Spannung gesorgt.

Die Geheimnisse werden wieder in kleinen Happen gereicht und nur stückweise zu einem runden Bild zusammengesetzt - dennoch ist man am Ende, was die entscheidenden Fragen angeht, immer noch am Grübeln, was natürlich auch die Spannung erhält. Alles in allem bieten Seeley und sein Team viele kleine Geschichten in einem größeren Zusammenhang, die nicht nur stimmungsvoll aufbereitet sind, sondern auch die Figuren näher zu den Lesern bringen. Es macht einfach Spaß, die Erlebnisse von Dana und ihren Vater weiter zu verfolgen, mit ihnen zu suchen und immer dann zu erschrecken, wenn eine weitere Facette der Wahrheit ans Licht kommt. Auch die Farbgebung weiß zu gefallen, gibt sie den Szenen doch immer die richtige Stimmung und ist genau so abwechslungsreich und hintergründig wie die ganze Geschichte.

„Steigende Fluten“ erzählt die Geschichte von „Revival“ spannend und gekonnt weiter. Die Qualität der vorhergehenden Geschichten wird gehalten und bietet eine spannende Fortsetzung, die zwar kleine Fragen beantwortet aber noch lange nicht alle. Außerdem darf man neue Facetten der Aufregung um die Wiedererwachten miterleben, ebenso wie die Momente, in denen einige von ihnen preisgeben, dass zumindest sie eine erste Ahnung haben, dass das Ganze mehr als nur eine dumme Laune der Natur war. Horror-Elemente sind zwar auch vorhanden, aber in einem angenehmen Maße. Die Geschichte setzt mehr auf Intrigen und Interaktion, was sie erneut von anderen modernen Serien mit einem ähnlichen Thema abhebt.

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