J. D. Rinehart: Die Prophezeiung - Die Chroniken von Toronia 1 (Buch)

J. D. Rinehart
Die Prophezeiung
Die Chroniken von Toronia 1
(Crown of Three)
Übersetzung: Friedrich Pflügert
Sauerländer, 2015, Hardcover, 16,99 EUR, ISBN 978-3-7373-5323-6 (auch als eBook erhältlich)

Von Christel Scheja

Der britische Autor J. D. Rinehart lebt mit seiner Familie in Nottinghamshire und sieht sich gerne auf Burgen um, schaut Filme oder geht mit seiner dänischen Dogge spazieren. „Die Prophezeiung“ ist der erste Band von „Die Chroniken von Toronia“, einer Fantasy-Trilogie für junge Leser.

 

Eine unheilvolle Prophezeiung warnt den grausamen und hartherzigen König Brutan vor der Geburt von Drillingen, die seiner Herrschaft irgendwann ein Ende machen werden. Ausgerechnet seine eigene Frau bringt diese Kinder eines Tages zur Welt und kann nur mit Hilfe des letzten Magiers dafür sorgen, dass sie nicht sterben, sondern in Sicherheit gebracht werden.

Dreizehn Jahre später versucht der junge Gaukler Gulph einfach nur zu überleben. Als er dann eines Tages in den Kerker geworfen wird, freundet er sich mit einem kränklichen Jungen namens Nynus an, der sich schon bald als eine bedeutende Persönlichkeit des Landes herausstellt. Doch damit nimmt auch sein Leben einen dramatischen Verlauf.

Elodie ist die Tochter eines Fürsten, doch schon bald muss sie um ihr Leben fürchten, weil Attentäter es auf sie abgesehen haben. Warum, versteht sich nicht - bis sie mit der Wahrheit konfrontiert wird.

Tarlan indessen ist im Haus einer Frosthexe aufgewachsen; als er mit seinen magischen Freunden, riesigen Greifvögeln versucht, seine Ziehmutter zu retten, muss er erstmals kämpfen und erfährt schließlich von der Prophezeiung, die sein Leben überschattet - denn er ist einer der drei Auserwählten, die Brutans Herrschaft ein Ende machen sollen.


J. D. Rinehart erzählt eine der klassischsten Geschichten der Fantasy und macht keinen Hehl daraus, dass er sich dabei an jüngere Leser wendet. Denn er legt viel Wert auf das Abenteuer, beschreibt den Hintergrund nur sehr wenig und charakterisiert die meisten Figuren so weit, wie es nötig ist, um sie in die Geschichte einzufügen. Auch fällt auf, dass das Mädchen unter den Hauptfiguren die klassische Rolle der Prinzessin einnimmt, sie ist weniger aktiv und deutlich zickiger als die Jungen, die teilweise sogar um ihr Leben fürchten und kämpfen müssen.

Mit viel Phantasie führt er die Auserwählten der Prophezeiung zusammen und überrascht auch erwachsene Leser mit einem kleinen Twist in der Handlung, den man so nicht ganz erwartet hat, der aber durchaus logisch wirkt. Und gerade junge Leser werden sich zum Ende hin wunderbar gruseln können. Trotzdem bewahrt er eine gewisse kindliche Unschuld in der Erzählung und beschreibt die Gewalt nur so weit, wie es nötig ist. Auch erlaubt er es den Helden, es sich manchmal etwas einfacher zu machen und nutzt gerne den Zufall.

Alles in allem ist „Die Prophezeiung“ jedoch eine unterhaltsame Geschichte, die auch ältere Leser ansprechen kann, wenn sie sich auf gewisse Vereinfachungen einlassen wollen. Denn das Abenteuer selbst überrascht durchaus mit der ein oder anderen interessanten Wendung, die man so nicht erwartet haben mag.